Seltener Krebs-Rezidive mit Letrozol

NÜRNBERG (sto). Erhalten Brustkrebs-Patientinnen den Aromatasehemmer Letrozol anschließend an eine adjuvante Therapie mit dem Antiöstrogen Tamoxifen mit einem krankheitsfreien Intervall von fünf Jahren, ist die Rezidivrate um etwa 40 Prozent verringert.

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Dies belegen Ergebnisse aus der MA-17 Studie, die bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) in New Orleans vorgestellt worden sind. Zudem hat die Studie ergeben, daß Letrozol (Femara®) in der erweiterten adjuvanten Therapie die Mortalitätsrate bei Brustkrebs mit Lymphknotenbefall in der Postmenopause im Vergleich zu Placebo um 39 Prozent reduziert.

Die Sterblichkeitsrate aller mit Letrozol behandelten Patientinnen verringerte sich um 18 Prozent. Angesichts einer medianen Nachbeobachtungszeit von 2,5 Jahren habe dieser Wert aber noch keine statistische Signifikanz, sagte Privatdozent Jens Huober vom Universitätsklinikum Tübingen bei einer Veranstaltung in Nürnberg.

Die MA-17 Studie mit etwa 5200 Frauen war zunächst eine doppelblinde kontrollierte multizentrische Phase-III-Studie zur Bewertung der erweiterten adjuvanten Therapie mit Letrozol bei Brustkrebs im Frühstadium. Die Patientinnen sind in der Postmenopause und erhalten den Aromatasehemmer im Anschluß an eine fünfjährige Behandlung mit Tamoxifen, wie Huober bei der Veranstaltung des Unternehmens Novartis berichtet hat.

Im vergangenen Jahr wurde die Studie dann nach einer Zwischenauswertung aufgrund der guten Ergebnisse entblindet, damit die Patientinnen aus der Placebo-Gruppe auf Letrozol umsteigen konnten. Die nun vorliegenden Daten nach im Mittel 30 Monaten hätten belegt, daß die Unterschiede beim rezidivfreien Überleben weiter fortbestehen, sagte Huober. Fernmetastasen, lokoregionäre Rezidive und kontralaterale Karzinome seien unabhängig vom Lymphknotenstatus bei den mit Letrozol behandelten Frauen weniger häufig als in der Placebo-Gruppe.

In einer Substudie wurde zudem der Einfluß des Aromatasehemmers auf die Knochendichte untersucht. Zwar war die Zahl neu diagnostizierter Osteoporosen bei den Frauen, die Letrozol einnahmen, im Vergleich zu Placebo höher (6,9 im Vergleich zu 5,5 Prozent). Die Rate klinisch manifester Frakturen war jedoch statistisch gesehen nicht erhöht, wie Huober gesagt hat.

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