Prostatakarzinom

Veröffentlicht:

Bei ansonsten gesunden Männern mit lokal begrenztem Prostatakarzinom ist eine radikale Prostatektomie oder eine Bestrahlung indiziert. Beide Verfahren führen zu ähnlich guten Ergebnissen. Wird auf eine radikale Prostatektomie verzichtet, kann die konventionelle Strahlentherapie auch mit einer kurzfristigen Brachytherapie ergänzt werden.

Dabei werden Stäbchen mit Radionukliden in die Prostata implantiert. Damit steigt die Rate für krankheitsfreies Überleben nach vier bis fünf Jahren im Schnitt von 75 auf 85 Prozent.

Noch experimentell ist die Bestrahlung mit Schwerionen. In Japan konnte eine Bestrahlung mit beschleunigten Kohlenstoff-Ionen bei 95 Prozent der Patienten der lokal bereits fortgeschrittene Tumor über fünf Jahre lang unter Kontrolle gehalten werden. Das Bestrahlungskonzept wird in optimierter Form am Nationalen Zentrum für Tumor-Erkrankungen in Heidelberg geprüft.

Bei fortgeschrittener Erkrankung bereits wird sofort oder verzögert eine Hormonentzugstherapie eingeleitet, entweder operativ durch Entfernung der Hoden oder medikamentös mit Hilfe von GnRH-Analoga wie Goserelin, Leuprorelin oder Buserelin. Eine weitere Möglichkeit besteht in der Androgenblockade mit Cyproteron-Acetat, Flutamid oder Bicalutamid. Eine Gestagentherapie kann mit Medroxyprogesteronacetat erfolgen. Die Hormontherapie ist vor allem als palliative Maßnahme zu betrachten.

Schreitet die Krebserkrankung trotz bisheriger Therapie fort, kann eine Chemotherapie, etwa mit Mitomycin oder Epirubicin, versucht werden. Schließlich verlängert bei Patienten mit metastasiertem Prostata-Ca Zoledronsäure die Zeit bis zum Auftreten von Skelettkomplikationen auf das Anderthalbfache.

Einen beachtlichen Fortschritt in der medikamentösen Therapie hat es durch die Kombi-Therapie mit dem Taxan Docetaxel gegeben. Dadurch läßt sich mit einer kontinuierlichen Docetaxel-Therapie die mediane Lebenszeit bei hormonrefraktärem Prostata-Ca um über zwei Monate verlängern. Erste ähnliche Ergebnisse liegen auch zur intermittierenden Docetaxel-Therapie vor. (eb)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Prostatektomie

Roboterassistierte Chirurgie senkt Komplikationsraten

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband
Das könnte Sie auch interessieren
Was zur Prophylaxe wirklich nützt

© bymuratdeniz / Getty Images / iStock

Rezidivierende Harnwegsinfekte

Was zur Prophylaxe wirklich nützt

Kooperation | In Kooperation mit: Dermapharm AG
Fast jede Frau macht die Erfahrung einer Blasenentzündung. Häufigster Erreger ist E. coli.

© Kateryna_Kon / stock.adobe.com

Prophylaxe von Harnwegsinfekten

Langzeit-Antibiose nicht mehr First Line

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Dermapharm AG
Plädoyer für die Immunprophylaxe bei Harnwegsinfekten

Experten-Workshop

Plädoyer für die Immunprophylaxe bei Harnwegsinfekten

Kooperation | In Kooperation mit: Dermapharm AG
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Reduktion von HWI-Rezidiven nach initialer Verordnung des Phytotherapeutikums im Vergleich zur initialen Verordnung eines Antibiotikums

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [1]

Real-World-Daten zu unkomplizierten Harnwegsinfektionen

Pflanzliches Arzneimittel: weniger Rezidive als unter Antibiotikum

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Repha GmbH Biologische Arzneimittel, Langenhagen
Abb. 1: Typische Laborbefunde bei paroxysmaler nächtlicher Hämoglobinurie (PNH)

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [1, 7, 8]

Paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie

Unklare Hämaturie – auch an PNH denken

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Porträt: Dr. Jörg Sandmann | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

© Porträt: Dr. Jörg Sandmann | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Der hypogonadale Patient in der Hausarztpraxis

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Besins Healthcare Germany GmbH, Berlin
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

In der Niederlassung

Körperliche Untersuchung vor einem Ultraschall – sinnvoll oder nicht?

Lesetipps
Prof. Carolin Schneider in einem Hörsaal

© Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste | Bettina Engel-Albustin 2022

Junge Professorin

Carolin Schneider: Weibliches Vorbild in der Forschung

Ein Gefäß mit atherosklerotischen Plaques

© Tatiana Shepeleva / stock.adobe.com

Primärprävention

Empfehlungen aktualisiert: LDL-Cholesterin wann und wie senken?