Kommentar – Säureblocker und Eisenmangel
Überschaubares Risiko
Zur Sicherheit der Protonenpumpenhemmer (PPI) ist in den letzten Jahren eine Flut an Studien erschienen. Darin wurde ein breites Spektrum an potenziellen Nebenwirkungen postuliert, meist auf wackliger Evidenz. Aus Expertensicht bleiben als mögliche Risiken die Zunahme von Frakturen und von Darminfektionen.
Nun also eine Fall-Kontroll-Studie zum Eisenmangel durch PPI. Der Effekt wäre immerhin plausibel, denn die Magensäure unterstützt die Eisenresorption.
Zudem wurde damit jetzt in einer zweiten Fall-Kontroll-Studie ein dosisabhängiger Effekt auf den Eisenspeicher festgestellt. Die Resultate sollten daher ein Anlass sein, bei Eisenmangel unter PPI-Therapie die Säureblocker als Verdächtige in Betracht zu ziehen. Darüber hinaus kann es sinnvoll sein, bei PPI-Dauergabe den Hb-Wert öfter zu kontrollieren.
Die Studie sollte jedoch kein Anlass sein, Ängste vor PPI zu schüren. Sie unterstreicht vielmehr die Notwendigkeit dessen, was Experten ohnehin fordern: Eine langfristige PPI-Behandlung sollte nur unter ärztlicher Überwachung und bei gesicherter Indikation erfolgen, und nicht etwa als Selbsttherapie bei Dyspepsie. Nur dann sind die Risiken überschaubar und ein Nutzen erwartbar – die Voraussetzungen für eine günstige Nutzen-Risiko-Bilanz.
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