Entdeckt, wie ein Placebo wirkt

Erwartet ein Mensch weniger Schmerz, wird das Empfinden beim Übergang von Haut zu Rückenmark blockiert.

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HAMBURG (eb). Welche neurobiologischen Mechanismen sorgen dafür, dass die Schmerzempfindung reduziert wird? Der Wissenschaftler vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf Dr. Falk Eippert hat zusammen mit Kollegen nachgewiesen, dass ein Placebo-Effekt mit einer verringerten Nervenzellaktivität im Rückenmark einhergeht. Ihre Ergebnisse sind in "Science" (326, 16. Oktober 2009) publiziert worden.

Schon früher hatte Eippert nachgewiesen, dass Placebo-Effekte - also eine verringerte Schmerzwahrnehmung trotz physikalisch gleicher Stimulation - mit einer verstärkten endorphinen Kopplung zwischen frontalen Arealen der Großhirnrinde und dem Hirnstamm einhergehen. Neue technische Entwicklungen ermöglichten es Eippert nun, mit hochauflösenden kernspintomographischen Aufnahmen des menschlichen Rückenmarks nachzuweisen, dass ein Placebo-Effekt mit einer verringerten Nervenzellaktivität im Rückenmark, der ersten Station des Zentralnervensystems, einhergeht. Somit ist gezeigt worden, dass psychologische Faktoren der Schmerzmodulation tief im Hirn verwurzelt sind.

Dass solche Einflüsse im menschlichen Rückenmark messbar sind, ist auch für klinische Studien zur Testung von neuen Medikamenten relevant.

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