COX-2-Hemmer macht Patienten schnell Beine

LOMA LINDA (hsr). Patienten, denen ein künstliches Kniegelenk eingesetzt worden ist, haben mit Valdecoxib als zusätzlicher Medikation weniger postoperative Schmerzen als mit Opioiden allein. Der COX-2-Hemmer senkt außerdem den Morphinbedarf.

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Eine komplette Arthroplastik des Kniegelenks bereitet den Patienten 48 bis 72 Stunden nach dem Eingriff sehr starke Schmerzen. Je schneller die Analgesie in diesen Tagen wirkt, desto rascher kann mit der Rehabilitation begonnen werden. Das berichten Dr. Lowell W. Reynolds von der Universität in Loma Linda im US-Staat Kalifornien und seine Kollegen.

In einer Placebo-kontrollierten Doppelblind-Studie untersuchten sie, inwieweit Valdecoxib - in Deutschland Bextra® - die Befreiung von Schmerzen und damit den Nachsorgeprozeß beschleunigt (Journal of Pain and Symptom Management 25, 2003, 133).

209 Patienten mit Kniegelenkersatz nahmen zusätzlich zu den üblichen Opioiden über zwei Tage entweder den COX-2-Hemmer in einer Dosierung von täglich insgesamt 40 oder 80 mg oder Placebo ein. Die Wirksamkeit der Therapie wurde anhand des Morphinverbrauchs und der von den Patienten beurteilten Schmerzintensität bewertet.

Danach sank der Bedarf an Opioiden im Vergleich zu Placebo bereits innerhalb der ersten 24 Stunden postoperativ mit 80 mg des COX-2-Hemmers um 19 und mit 40 mg um zwölf Prozent. Nach zwei Tagen lag der Morphinverbrauch für die 80-mg-Gruppe bei knapp 76 und für die 40-mg-Gruppe bei 84 Prozent.

Die maximale Schmerzintensität innerhalb von 24 bis 48 Stunden nach dem Eingriff beurteilten Patienten der Valdecoxib-Gruppe als signifikant geringer als die der Kontrollgruppe: Bei letzteren traten sehr starke Schmerzen noch zu 39 Prozent auf, im Gegensatz zu nur 25 oder 23 Prozent der frisch Operierten, die zusätzlich 40 oder 80 mg des COX-2-Hemmers einnahmen.

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