Knochendichte ist bei Osteoporose nicht alles

GENF (djb). Der Erfolg einer Osteoporose-Therapie kann nicht allein mit Blick auf die Knochenmineraldichte beurteilt werden. Vielmehr komme es auf die Knochenstruktur und -qualität sowie auf die Verminderung des Frakturrisikos an, betonte Professor Adolfo Diez-Perez vom Hospital del Mar bei einer Tagung in Barcelona.

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Zwar ist die Knochenmineraldichte (BMD) ein wesentliches Kriterium bei der Osteoporose-Diagnostik und prädiktiv für das künftige Frakturrisiko. Ein BMD-Anstieg unter einer antiresorptiven Therapie sei jedoch nicht sehr eng mit der Reduktion des Frakturrisikos assoziiert.

"Veränderungen der Knochendichte erklären die Häufigkeit osteoporotischer Frakturen nur zu etwa 20 Prozent", erklärte Diez-Perez in Genf bei einer von den Unternehmen Sanofi-Aventis und Procter & Gamble Pharmaceuticals initiierten Pressekonferenz.

Außer der Knochenmasse ist die Knochenqualität ein Hauptfaktor der Knochenstärke. Dabei sind eine intakte Trabekel-Architektur (Zahl, Dicke, Abstand), die Dicke der Kortikalis, die Materialeigenschaften im Hinblick auf die Mineralisierung, die Kombination von Kristallinität und Kollagenstruktur sowie das Knochen-Remodeling von Bedeutung.

Das Bisphosponat Risedronat (Actonel®) trage maßgeblich zum Erhalt und zur Verbesserung der Knochenqualität bei und senke das Frakturrisiko rasch, erläuterte Diez-Perez.

In klinischen Studien hat die Substanz bei Frauen mit Osteoporose nach der Menopause innerhalb eines Zeitraums von zwölf Monaten das relative Risiko für vertebrale Frakturen um 69 Prozent und für nicht-vertebrale Frakturen um 74 Prozent vermindert.

Die Behandlungsergebnisse unterschieden sich bereits nach sechs Monaten signifikant von denen in den Placebo-Gruppen. Und: Das Risiko für Hüftfrakturen war nach drei Jahren um 60 Prozent vermindert.

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