Für Knochenschutz mit Kalzium und Vitamin D gilt: Viel hilft viel!

NEU-ISENBURG (ikr). Hausärzte sollten Patienten über 70 Jahren zur täglichen Einnahme von Kalzium und Vitamin D zum Knochenschutz raten. Denn: Mit dieser Behandlung lässt sich das Risiko für Frakturen tatsächlich deutlich reduzieren, belegt eine große Metaanalyse. Besonders effektiv ist die Therapie bei hoher Dosierung der Mittel.

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Bei den mehr als 50 000 Studienteilnehmern war die Rate osteoporotischer Frakturen nach im Mittel 3,5 Jahren Behandlung mit Kalzium oder Kalzium plus Vitamin D um zwölf Prozent geringer als mit Placebo (Lancet 370, 2007, 657). In Studien, wo mindestens 80 Prozent der Teilnehmer die Medikation korrekt einnahmen, war der Nutzen von Kalzium und Vitamin D besonders hoch. Hiermit war die Frakturrate um 24 Prozent geringer als mit Placebo.

Auch auf eine hohe Dosierung kommt es an: So war die Frakturrate bei einer Kalzium-Dosis von täglich mindestens 1200 mg um 20 Prozent gemindert, bei niedrigerer Dosierung nur um sechs Prozent. Ähnlich war es bei Vitamin D: Wurde eine Dosis von 800 IE oder mehr pro Tag gewählt, war die Frakturrate geringer als bei niedrigerer Dosierung.

Die Leitlinie des Dachverbands Osteologie zu Osteoporose empfiehlt die tägliche Kalzium-Aufnahme von 1200 bis 1500 mg über die Nahrung oder Supplemente sowie die Einnahme von 400 bis 1200 IE Vitamin D. Von Kalzium und Vitamin D profitieren nach der Metaanalyse besonders ältere Menschen über 70 Jahre. Die Ergebnisse basieren auf Daten von 17 Studien. Die Teilnehmer waren im Mittel 68 Jahre alt. Primärer Endpunkt der Studie war die Frakturrate.

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