Welt-Rheuma-Tag: Erfolge durch Arzneien und Gelenkersatz

BONN (hub). Die Zahl der Frühberentungen wegen entzündlichen Rheumas ist rückläufig, berichtet die Deutsche Rheuma-Liga (DRL). Zum Welt-Rheuma-Tag am 12. Oktober warnt die Organisation, dass das Milliardendefizit im Gesundheitsfonds nicht zulasten chronisch Kranker behoben werden dürfe.

Veröffentlicht:
Anschaulich: Rheuma ist keine Frage des Alters.

Anschaulich: Rheuma ist keine Frage des Alters.

© Foto: Deutsche Rheuma-Liga

Erhebungen des Deutschen Rheumaforschungszentrums (DRFZ) hätten ergeben, dass die Zahl der Frühberentungen bei entzündlichem Gelenkrheuma deutlich zurückgegangen ist, teilt die DRL mit. Das sei auch dem Fortschritt in der Medizin, besonders der Pharmakotherapie und dem modernen Gelenkersatz zu verdanken. Und: Die Fehltage von Rheumapatienten hätten sich nach Daten des DRFZ seit 2001 halbiert, so der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa). 47 Prozent der Frauen und 53 Prozent der Männer, die an Rheumatoider Arthritis (RA) erkrankt waren, konnten 2008 ihren Beruf weiter ausüben. Etwa die Hälfte der Erkrankten scheidet jedoch wegen der starken gesundheitlichen Beeinträchtigungen nach wie vor aus dem Erwerbsleben aus.

Gegen entzündlich-rheumatische Erkrankungen gibt es mittlerweile eine Reihe wirksamer Biologicals, darunter die TNFa-Blocker. Forschende Pharma-Unternehmen hätten bis 2013 zehn neue Medikamente gegen rheumatische Erkrankungen angekündigt, so der vfa.

Angesichts der hohen Zahl von Rheumabetroffenen und der Krankheitsfolgekosten regt die DRL einen nationalen Rheumaplan an. Die Bundesregierung wird aufgefordert, konzertierte Maßnahmen zu starten. Ziel sei eine effiziente und bestmögliche Versorgung von Rheumakranken, so die DRL.

Dass Rheuma Menschen aller Altersgruppen treffen kann, soll die neue Kampagne "Rheuma ist keine Frage des Alters" verdeutlichen. Unter diesem Motto steht auch der Welt-Rheuma-Tag am 12. Oktober. Mit neuen Plakatmotiven, die junge und alte Menschen als Paar zeigen, wird das Motto optisch umgesetzt.

Zum Schutz Rheumakranker vor Infektionen mit dem pandemischen H1N1-Virus hat die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie eine Empfehlung gegeben. Sie rät, Patienten mit schwerem Rheuma oder immunsuppressiver Therapie gegen die Schweinegrippe zu impfen. Da Verträglichkeitsstudien bei Rheumapatienten fehlten, seien eine individuelle Nutzen-Risiko-Abwägung und ein Aufklärungsgespräch obligatorisch.

www.rheuma-liga.de; www.dgrh.de

Lesen Sie dazu auch: Zehn neue Rheuma-Medikamente in den nächsten vier Jahren

Mehr zum Thema

Kardiovaskuläres Risiko steigt

Vorsicht mit hohen NSAR-Dosen bei ankylosierender Spondylitis!

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

MB-Hauptversammlung

Johna: Klinikreform ist ein Großversuch ohne Folgeabschätzung

Vor dem Ärztetag in Mainz

Landesärztekammer-Präsident Matheis: „Es wird am Sachverstand vorbei regiert!“

Lesetipps
Mensch tippt auf Tastatur.

© Mikhail Tolstoy / stock.adobe.com

Liste veröffentlicht

Endlich: Zi zeigt, mit welchen PVS Praxen zufrieden sind

Der Hefepilz Candida auris in einer Petrischale

© Nicolas Armer / dpa / picture alliance

Krankmachender Pilz

Candida auris wird immer öfter nachgewiesen