Ärztegewerkschaften

Ärztemangel nimmt in allen Ländern zu

Versorgungsprobleme in ländlichen Regionen sind inzwischen ein internationales Phänomen.

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BERLIN. Ärzte aus 24 Ländern von allen Kontinenten der Erde waren auf Einladung des Marburger Bundes zur ersten internationalen Konferenz der Ärztegewerkschaften nach Berlin gekommen. Mit der Konferenz wollen die Gewerkschaften in Zukunft Netzwerke knüpfen und den Austausch untereinander stärken.

Gerade bei der Ärztemigration stünden Länder wie Deutschland - hier hat sich in den letzten 20 Jahren der Anteil ausländischer Ärzte verdoppelt - in der Verantwortung, so Lutz Stroppe, Staatssekretär im Gesundheitsministerium, in seiner Eröffnungsrede. "Wir können von der Ärztemigration profitieren, wir dürfen aber gleichzeitig Ärzte nicht aus Ländern abziehen, in denen sie dringend benötigt werden." Eine Rückkehr in das Ursprungsland müsse immer ermöglicht werden.

Acht Prozent der Ärzte in Deutschland haben einen Migrationshintergrund, drei Viertel von ihnen kommen aus europäischen Ländern, sagte Stroppe. Gerade bei der derzeitigen Flüchtlingswelle hätten sich Ärzte mit einem Migrationshintergrund in der Flüchtlingsversorgung eingesetzt.

In Kurzvorträgen stellten die Teilnehmer Daten und Fakten zu Ärztemigration und Arbeitsbedingungen in ihren Heimatländern vor. In allen Ländern zeigten sich dabei grundsätzlich ähnliche Probleme, etwa bei der ärztlichen Versorgung in ländlichen Gebieten und der Verstoß gegen die gesetzlichen Höchstgrenzen der Arbeitszeiten.

Die Ärztegewerkschaften forderten daher die verantwortlichen Behörden auf, die bestehenden Arbeitszeitregelungen durchzusetzen und kündigten an, allen Versuchen einer Aufweichung von Gesundheits- und Sicherheitsstandards energisch entgegenzutreten. (bae)

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