Goethe-Institut: Forscher sollen deutsch sprechen

ESSEN (dpa). Sprachexperten wollen die deutsche Sprache in der Wissenschaft wieder stärker verankern. Englisch sei weltweit unbestritten die Verkehrs- und Kongresssprache, sagte der Präsident des Goethe-Instituts Dr. Klaus-Dieter Lehmann.

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An heimischen Universitäten sollte aber in der Lehre entgegen früheren Ansätzen vor allem Deutsch gesprochen werden.

Auch Gastwissenschaftler sollten die deutsche Sprache sprechen, damit sie sich in diesem Land zu Hause fühlen könnten, sagte Lehmann aus Anlass des Kongresses "Deutsch in den Wissenschaften" in Essen (Infos: www.goethe.de).

Vielfalt der Ausdrucksformen gehen verloren

"Es gab eine Zeit lang die Situation, dass wissenschaftliche Organisationen den Eindruck vermittelt haben, mit Englisch kann man in Deutschland leben, studieren und forschen. Das ist aber der falsche Weg, um der deutschen Sprache eine Chance zu geben." Die Vielfalt der Ausdrucksformen gehe verloren.

Der Präsident der Goethe-Gesellschaft forderte EU-Kommission und europäische Verleger auf, Datenbanken für den Nachweis wissenschaftlicher Publikationen in anderen Sprachen als dem Englischen aufzubauen. "Dann ist das Renommee der Wissenschaftler nicht mehr an die englische Sprache gebunden", sagte Lehmann.

Deutsch hat in Geistes- und Sozialwissenschaften gute Chancen

"Worum es mir geht ist, dass wir neben dem Englischen eine Mehrsprachigkeit brauchen. In den Geistes- und Sozialwissenschaften hat das Deutsche nach wie vor eine gute Chance, in den Naturwissenschaften nicht", betonte Lehmann.

In den Laboren und auf Kongressen und der weltweiten Verständigung der Naturwissenschaftler sei Englisch die Sprache.

Bildungsoffensive für Deutsch in Russland und Indien

In Russland und in Indien hat das Goethe-Institut eine Bildungsoffensive für Deutsch als zweite Fremdsprache gestartet. In Russland sei Deutsch als erste Fremdsprache dem Englischen gewichen.

Die Gesellschaft sei nun dabei, für Deutsch als zweite Fremdsprache zu werben. "Da sind wir auf guten Wege", sagte Lehmann. In Indien würden zurzeit 1000 Sprachabteilungen an Schulen gegründet.

Das 1951 gegründete Goethe-Institut vermittelt in 150 Instituten weltweit deutsche Kultur im und ins Ausland. 2010 nahmen mehr als 200.000 Menschen an den Sprachkursen teil.

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