Umwelt

Irritation um Grenzwerte für Stickoxide

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BERLIN. Stickoxide sind schlecht für Gesundheit und Natur – darum gibt es einen EU-weiten Grenzwert: Im Jahresmittel darf die Belastung im Freien nicht über 40 Mikrogramm pro Kubikmeter liegen. Immer wieder taucht die Frage auf, warum dann der Grenzwert für manche Arbeitsplätze in Deutschland bei 950 Mikrogramm liege, also um ein Vielfaches höher. Ist der Außen-Grenzwert übertrieben niedrig oder der Arbeitsplatz-Grenzwert viel zu hoch?

Das Umweltbundesamt erläutert es auf seiner Homepage: Der Luft im Freien sind alle Menschen ausgesetzt – auch Kinder, Schwangere, Senioren oder Menschen mit Vorerkrankungen wie Asthma. Grundlage für die Außen-Grenzwerte seien über Jahrzehnte in Studien beobachtete Auswirkungen.

Arbeitsplatzgrenzwerte (Ableitung aus der Maximalen Arbeitsplatz-Konzentration, MAK) dagegen gelten demnach nur für gesunde Arbeitende an Industriearbeitsplätzen und im Handwerk – acht Stunden täglich und für maximal 40 Stunden pro Woche. Die Arbeitnehmer, die berufsbedingt Schadstoffen ausgesetzt seien, würden zusätzlich arbeitsmedizinisch betreut. Für Büros und private Räume gelten laut UBA noch einmal andere Werte, nämlich der sogenannte "Richtwert II" in der Innenraumluft von 60 Mikrogramm pro Kubikmeter im Wochenmittel, er kommt noch aus den 1990er Jahren.

"Diese höhere Konzentration kann, besonders für empfindliche Personen bei Daueraufenthalt in den Räumen, eine gesundheitliche Gefährdung sein", schreibt die Behörde. Der Ausschuss für Innenraumrichtwerte AIR strebe daher die Aktualisierung der Bewertung für den Stickoxid-Wert im Innenraum an. (dpa)

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