US-Untersuchung

Klimawandel ist wohl doch größtenteils vom Mensch verursacht

Vor dem Auftakt der Bonner Weltklimakonferenz am Montag haben die Umweltschützer ausgerechnet aus den USA Beistand durch ein neues Dokument erhalten.

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Teilnehmer einer Demonstration des Aktionsbündnisses Ende Gelände protestieren im Vorfeld der Weltklimakonferenz für einen Braunkohle-Ausstieg auf dem Tagebau Hambach im Rheinischen Revier.

Teilnehmer einer Demonstration des Aktionsbündnisses Ende Gelände protestieren im Vorfeld der Weltklimakonferenz für einen Braunkohle-Ausstieg auf dem Tagebau Hambach im Rheinischen Revier.

© Henning Kaiser/dpa

BONN. Ungeachtet der strittigen Position von US-Präsident Donald Trump heißt es in einem von 13 US-Behörden veröffentlichten Dokument, dass die globale Erwärmung zum weitaus größten Teil von Menschenhand verursacht werde. Zudem warnen die Autoren vor einem möglichen Anstieg der Meeresspiegel um bis zu 2,44 Meter bis zum Jahr 2100.

Trump hatte im Sommer einen Ausstieg der Vereinigten Staaten aus dem 2015 in Paris beschlossen Klimaschutzabkommen angekündigt und wurde dafür weltweit kritisiert. Für die verbliebenen Nationen geht es in Bonn bis zum 17. November darum, Regeln zu definieren, wie die vereinbarten Ziele erreicht werden können. "Ein Erfolg ist, wenn wir uns darauf verständigen, wie wir gegenseitig messen und gegenseitig uns nicht beschummeln", sagte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD). Zur bisher größten zwischenstaatliche Konferenz in Deutschland sollen etwa 23.000 Menschen aus rund 195 Ländern kommen.

Proteste gegen Braunkohle

Einen Tag vor der Konferenz versuchten mehrere Tausend Braunkohlegegner bei Demonstrationen im rheinischen Tagebaurevier, Druck für einen schnellen deutschen Kohleausstieg zu machen. Die Klimadebatte ist auch ein großer Streitpunkt in den Jamaika-Sondierungen von Union, FDP und Grünen. Zwar haben sich die Parteien nach heftigen Streitereien zu den deutschen und internationalen Klimazielen für 2020, 2030 und 2050 bekannt – wie sie erreicht werden sollen, blieb aber offen.

Die Verstromung von Braunkohle gilt als mit Abstand klimaschädlichste Form der Stromgewinnung und als wesentlich mitverantwortlich für ein mögliches Verfehlen der deutschen Klimaziele. Andererseits stammt trotz aller Bemühungen um eine Energiewende weiter knapp ein Viertel des deutschen Stroms aus der Braunkohle.

Nach einer Emnid-Umfrage für die "Bild am Sonntag" sind 59 Prozent der Deutschen dafür, dass die nächste Bundesregierung den Kohleausstieg beschließt, und 31 Prozent dagegen. 69 Prozent der 504 Befragten wollen demnach Umwelt- und Klimaschutz im Zweifel Vorrang vor wirtschaftlichen Interessen geben, 27 Prozent wollen das nicht. (dpa)

Lesen Sie dazu auch: Wichtige Fakten in Kürze: Worum geht es beim Weltklimagipfel?

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