Experten raten

Kost mit Vitamin D anreichern!

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BOCHUM. Ein Vitamin-D-Mangel zeigt sich nicht allein an der Knochengesundheit, sondern hat Auswirkungen auf Organfunktion, Immunsystem, Muskeln und Sterblichkeit, erinnert die Universitätsklinik Bochum.

Professor Armin Zittermann, Leiter der Studienzentrale der Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, hat gemeinsam mit seinem Kollegen Stefan Pilz von der Universität Graz in Österreich und anderen Vitamin D-Forschern eine Handlungsempfehlung zu Vitamin D publiziert (Frontiers in Endocrinology 2018; online 17. Juli).

Dabei ging es vor allem um die Frage, ob eine systematische Anreicherung von Lebensmitteln mit Vitamin D ratsam ist, um entsprechende Mangelerscheinungen in der Bevölkerung zu vermeiden und langfristig Kosten für das Gesundheitswesen zu sparen.

Nun ist bekannt, dass über die UV-Strahlung Vitamin D im Körper angereichert wird. "Bei den meisten Menschen wird zwar im Sommer ein kleines Depot angelegt, doch das reicht bei vielen nicht aus", werden Zittermann und Pilz in der Mitteilung zitiert.

"Unsere Untersuchungen zeigen, dass 13 Prozent der Bevölkerung einen deutlichen Vitamin-D-Mangel haben."

Die Wissenschaftler empfehlen daher, den Bedarf im Winter über Nahrungsergänzungsmittel in Höhe von täglich 800 bis 1000 IE zu decken. Das wäre gar nicht notwendig, wenn man dem Beispiel der Länder wie Finnland oder den USA folgen würde.

Hier ist man bereits vor einigen Jahren dazu übergegangen, systematisch Milchprodukte mit Vitamin D anzureichern. "Heute gibt es in der finnischen Bevölkerung nahezu niemanden mehr, der unter Vitamin-D-Mangel leidet." (eb)

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