Forschungsprojekt

Rollstuhlfahren per Gedankensteuerung

Vor kurzem noch Science Fiction, jetzt Realität: Bochumer Forscher lassen Gelähmte mit Gedanken ihren Rollstuhl steuern. Wie funktioniert das?

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Sarshar Manoucheher, ein querschnittsgelähmter Patient, steuert mittels einer Hirn-Computer-Schnittstelle seinen Rollstuhl mit Gedankenkraft.

Sarshar Manoucheher, ein querschnittsgelähmter Patient, steuert mittels einer Hirn-Computer-Schnittstelle seinen Rollstuhl mit Gedankenkraft.

© Rolf Vennenbernd/dpa

BOCHUM. Gelähmte Patienten testen derzeit in einer Bochumer Klinik spezielle Rollstühle, die sich mit Gedanken steuern lassen. Eine Forschungsgruppe aus Medizinern und Ingenieuren will in der klinischen Studie mit zunächst zehn Probanten herausfinden, wie Gedankensteuerung mittels Hirn-Computer-Schnittstellen in einer realitätsnahen Umgebung am echten Patienten funktioniert. Das Projekt wurde am Montag im Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikum Bergmannsheil in Bochum vorgestellt.

Vier von zehn Patienten in dem Forschungsprojekt könnten nach einem mehrwöchigen Training den Rollstuhl inzwischen durch einen einfachen Hindernisparcours steuern, berichtete Ramon Martínez-Olivera, Neurochirurg am Klinikum Bergmannsheil.

Die autonome Fahrt verlangt von den Patienten hohe Konzentration und Motivation. Bis die innovative Technik im Alltag für Gelähmte nutzbar sei, sei es noch ein weiter Weg, sagen die Forscher. Eletrodenkappe übermittelt Gedanken

Eine Elektrodenkappe erfasst bei der Technik elektrische Gehirnimpulse des Fahrers und übermittelt sie an einen Computer. Der Weg aus dem Labor in die Klinik sei ein wichtiger Schritt für die Grundlagenforschung auf dem Gebiet, betonten die Forscher.

Technisch unterstützt werden die Bochumer Mediziner von Forschern der Technischen Hochschule in Lausanne. (dpa)

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