Japaner in Deutschland sammeln Spenden

Die japanische Gemeinde in Düsseldorf hat eine Spendenaktion für ihre Landsleute ins Leben gerufen. Erste Hilfsgüter sind unterwegs.

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Japantag 2009 in Düsseldorf: Die japanische Gemeinde vor Ort sammelt Spenden für die Heimat.

Japantag 2009 in Düsseldorf: Die japanische Gemeinde vor Ort sammelt Spenden für die Heimat.

© dpa

KÖLN (frk). Die japanische Gemeinde in Düsseldorf will Erdbebenopfer in Japan finanziell unterstützen. "Die japanische Schule, der japanische Club und die japanische Industrie- und Handelskammer wollen eine Spendenaktion ins Leben rufen", sagt der japanische Vizekonsul Tsuyoshi Kawahara.

Die Institutionen werden einen gewissen Betrag aus ihrem Budget spenden. Die genaue Summe stehe noch nicht fest, sagt Kawahara. Zudem wollen sie auch die Japaner in Düsseldorf und Umgebung zu Spenden aufrufen. Das Geld soll über das Deutsche Rote Kreuz an das Japanische Rote Kreuz gehen.

Die japanische Exilgemeinde in Nordrhein-Westfalen ist eine der größten Europas. Rund 490 japanische Unternehmen haben ihren Sitz in dem Bundesland, 11.000 Japaner leben dort - davon allein 6.000 in Düsseldorf.

Viele von ihnen sind derzeit in großer Sorge um ihre Angehörigen in Japan. "Uns erreichen immer noch etliche Anfragen von Japanern aus Düsseldorf, die nicht wissen, ob es ihren Freunden und Bekannten gut geht", sagt Kawahara.

Am vergangenen Sonntag hat die japanisch-buddhistische Gemeinde der Stadt in einer Morgenandacht im Tempel des Eko-Hauses der japanischen Kultur für die Erdbebenopfern gebetet. "Der Tempel war voll, es waren über 100 Leute hier", sagt der Hauptpriester Takao Aoyama.

Nicht nur Japaner haben den Weg in den Tempel gefunden. "Es waren auch viele Deutsche hier, die ihr Beileid ausgedrückt haben", sagt Aoyama. Am kommenden Samstag um 14 Uhr soll eine weitere Gedenkfeier stattfinden. Zudem hat Aoyama eine Spendenbox im Tempel aufgestellt, um Geld für die Erdbebenopfer zu sammeln.

Die japanischen Unternehmen in Nordrhein-Westfalen wollen ebenfalls die Opfer unterstützen. "Auch von Seiten der Mitarbeiter ist schon die Frage aufgekommen, wie man am besten helfen kann", sagt Susanne Knechtges, Sprecherin der deutschen Niederlassung von Toyota in Köln.

Damit Spenden gebündelt im Krisengebiet ankommen, hat Toyota Deutschland über die europäische Zentrale des Konzerns Kontakt mit dem Belgischen Roten Kreuz aufgenommen, das schon vor Ort ist.

Die japanische Muttergesellschaft hat bereits eine LKW-Kolonne beladen mit Lebensmitteln, Decken und transportablen Toiletten sowie mehrere Fahrzeuge mit Benzin- und Wasservorräten in die am stärksten betroffenen Regionen im Nordosten Japans geschickt. Zudem hat der Konzern eine Spende von 300 Millionen Yen (2,6 Millionen Euro) bereit gestellt.

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