Saarland stellt sich bei Kindervorsorge gegen den GBA

SAARBRÜCKEN (kin). Im Streit um verpflichtende Kinder-Vorsorge-Untersuchungen legt sich der saarländische Gesundheitsminister Josef Hecken (CDU) mit dem Gemeinsamen Bundesausschuss (GBA) an.

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Der GBA hatte es abgelehnt, das Thema Misshandlung und Vernachlässigung in die Richtlinien für die Kinder-Früherkennungs-Untersuchungen aufzunehmen (wir berichteten). "Diese Entscheidung ist nicht hinnehmbar", erklärte Hecken in Saarbrücken. "Kinder brauchen jeden erdenklichen Schutz", so der Minister.

Auch wenn ein Screening keine hundertprozentige Sicherheit darstelle, so sei es doch ein wichtiger Baustein, um Kinder zu schützen. Hecken verwies auf den Hungertod der fünfjährigen Lea Sophie aus Schwerin. Das Schicksal des Mädchens zeige, dass alles unternommen werden müsse, um gesundheitliche Gefährdungen oder gar den Tod von Kindern zu vermeiden.

Der GBA hatte zuvor erklärt, flächendeckende Tests im Zusammenhang mit Vorsorge-Untersuchungen seien nicht geeignet, um vorliegende oder drohende Misshandlungen nachzuweisen. Zur Begründung hieß es, für solche Screenings existierten keine verlässlichen Tests. Dies habe die Auswertung mehrerer Studien ergeben.

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