Bewegungsprogramm für Demenzpatienten und Angehörige

Patienten mit Demenz und ihre Angehörigen bewegen sich gemeinsam und können sich so an die neue Situation gewöhnen - das ist die Idee des NADIA-Programms.

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KÖLN (iss). Wissenschaftler der Sporthochschule Köln haben ein spezielles Trainingsprogramm für Demenzkranke und pflegende Angehörige entwickelt. Ziel von "Neue Aktionsräume für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen" (NADIA) ist es, durch ein moderates Krafttraining den Gesundheitszustand und die Lebensqualität der Patienten und ihrer Betreuungspersonen zu erhöhen.

Basis für NADIA ist das von der Hochschule entwickelte "fit für 100"- Bewegungsprogramm, sagt Projektleiter Frank Nieder vom Institut für Bewegungs- und Sportgerontologie.

"Wir haben uns gefragt, ob Menschen mit Demenz zweimal in der Woche für 60 Minuten ein solches Programm absolvieren können", sagt er. Die bisherige Erfahrung zeigt: Sie sind in der Lage, die Inhalte komplett neu zu lernen und umzusetzen. Außerdem ist die Teilnahme auch positiv für das Verhältnis zwischen den Kranken und ihren Angehörigen. "In dieser Situation müssen beide etwas neu lernen, beide haben etwas davon."

In Nordrhein-Westfalen sollen 33 Gruppen eingerichtet werden, die an verschiedenen Orten das Programm umsetzen. "Wir suchen geeignete Partner vor Ort und bilden die Übungsleiter aus", sagt Nieder. Das Projekt läuft von April 2009 bis Ende März 2012 und wird zu gleichen Teilen vom Landesgesundheitsministerium und den Pflegekassen gefördert.

Bewegungsangebote seien ein wichtiges Element der Versorgung von Menschen mit Demenz, sagt Roland Borosch, Ministerialrat im NRW-Gesundheitsministerium. "Das ist in doppelter Weise ein Integrationsbeitrag: Die Dementen werden dadurch gestärkt, dass sie die Kraft wiedererlangen, und auch die Angehörigen gewinnen wieder an Selbstständigkeit."

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