Kassenriese lehnt schwarz-gelbe Reformpläne ab

BERLIN (hom). Vertreter von Deutschlands größter Krankenkasse, der Barmer GEK, haben Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) aufgefordert, seine Pläne für eine vom Einkommen unabhängige Kopfpauschale fallen zu lassen.

Veröffentlicht:
Birgit Fischer, die Chefin der Barmer GEK.

Birgit Fischer, die Chefin der Barmer GEK.

© Foto: di / Archiv Ärzte Zeitung

"Die Kopfpauschale ist unfinanzierbar und ungerecht", sagte die Barmer GEK-Chefin Birgit Fischer am Mittwoch vor Journalisten in Berlin. Die aus der Fusion von Barmer und Gmünder Ersatzkasse (GEK) hervorgegangene Krankenkasse vertritt rund 8,5 Millionen Versicherte.

Die von der FDP geplante Prämie koste den Steuerzahler mindestens 20 Milliarden Euro zusätzlich zu den bereits beschlossenen Steuersubventionen von 15 Milliarden Euro. Außerdem würden 60 Prozent der Beitragszahler in der gesetzlichen Krankenversicherung zu Sozialausgleichsempfängern degradiert, so Fischer. Die Koalition springe zu kurz, wenn sie nur die Finanzierungsfrage betrachte, ohne gleichzeitig die Versorgung der Patienten zu verbessern.

Der Verwaltungsratsvorsitzende der Barmer GEK, Holger Langkutsch, bezeichnete die Kopfpauschale als ein "Bürokratiemonster". Bei deren Umsetzung würden "Millionen von Euro" würden verbrannt und letztlich der Versorgung entzogen, so Langkutsch.

Gesundheitsminister Rösler bekräftigte dagegen seine Absicht, in der GKV eine vom Einkommen unabhängige Pauschale einzuführen. Der Einstieg werde jedoch in "kleinen Schritten" beginnen, sagte Rösler der "Frankfurter Rundschau".

Lesen Sie dazu auch: Kassen wollen nicht länger nur Payer sein

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Das Jahr der harten Wahrheiten

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Kommentar zu Forderungen der Liberalen

FDP vor der Wende? Diesmal eher nicht

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen