Eine Alternative zur Unabhängigen Patientenberatung?

Sollte eine Patientenberatung in die Regelversorgung der Kassen überführt werden, rechnen sich Kammer und KV in Hamburg mit ihrer Beratung eine Chance aus.

Dirk SchnackVon Dirk Schnack Veröffentlicht:

HAMBURG. Die gemeinsame Patientenberatung vom Kammer und KV in Hamburg wird von den Trägern als mögliche Alternative zur Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD) für die Hansestadt ins Spiel gebracht. In einem Brief an die Hamburger Bundestagabgeordneten und die gesundheitspolitischen Sprecher der Bürgerschaftsfraktionen weisen Ärztekammer Hamburg und Kassenärztliche Vereinigung Hamburg (KVH) auf ihr gemeinsames Beratungsangebot hin. Kostenlos werden hier jedes Jahr 15 000 bis 20 000 Anfragen von Patienten beantwortet.

"Die hohe Zahl der Beratungskontakte zeigt, dass die Hamburger die Patientenberatung gut annehmen. Es wäre schön, wenn die Hamburger Politiker sich für die Einrichtung einsetzen würden", so Dieter Bollmann, Vorsitzender der KVH.

Aktueller Hintergrund ist ein Papier der CDU/CSU-Bundestagsfraktion sowie Äußerungen von Politikern verschiedener Parteien, das Modellvorhaben "Verbraucher- und Patientenberatung" in die Regelversorgung der Krankenkassen überführen zu wollen.

Dafür soll es eine Ausschreibung geben, auf die sich neben der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland auch andere Träger bewerben können.

Die Ärztinnen und Sozialversicherungsfachangestellten der Hamburger Einrichtung helfen den Anrufern etwa, den jeweils passenden Arzt oder Ansprechpartner oder eine Praxis mit besonderem Schwerpunkt oder apparativer Ausstattung zu finden. Aber auch Fragen zum Arztrecht, Kassenrecht, zu Veränderungen bei der Pflege und zu chronischen Erkrankungen und anderen medizinischen Problemen werden beantwortet.

Bei vermuteten Behandlungsfehlern oder Beschwerden zeigt die Beratungsstelle die verschiedenen Beschwerde- und Klagewege auf. "Derzeit wird das Angebot komplett durch Ärztekammer und KVH - also durch die Hamburger Ärztinnen und Ärzte getragen. Wir erfüllen damit eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Über eine Unterstützung dabei würden wir uns sehr freuen", sagte Ärztekammerpräsident Dr. Frank Ulrich Montgomery.

Die Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen fördern seit 2007 ein Modellvorhaben zur unabhängigen Verbraucher- und Patientenberatung. Die UPD ist ein als gemeinnützige GmbH geführter deutschlandweiter Verbund unabhängiger Beratungsstellen.

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Ergänzung herkömmlicher Modelle

Kalziumscore verbessert Vorhersage stenotischer Koronarien

Lesetipps
Der papierene Organspendeausweis soll bald der Vergangenheit angehören. Denn noch im März geht das Online-Organspende-Register an den Start.

© Alexander Raths / Stock.adobe.com

Online-Organspende-Register startet

Wie Kollegen die Organspende-Beratung in den Praxisalltag integrieren