DKV hat Männer ganz besonders im Visier

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KÖLN (iss). Die Deutsche Krankenversicherung (DKV) will gezielt Gesundheitsangebote für männliche Versicherte entwickeln. "Wir wollen uns um diese Zielgruppe noch stärker kümmern", kündigte der DKV-Vorstandsvorsitzende Günter Dibbern an. "Die medikamentöse Versorgung der Männer bei wichtigen Krankheiten muss besser werden, und wir müssen die Männer stärker dazu bewegen, Vorsorgeuntersuchungen beim Arzt wahrzunehmen."

Die DKV hatte die anonymisierten Gesundheitsdaten von mehr als 400 000 Vollversicherten aus den Jahren 2004 bis 2009 für eine Analyse über die Gesundheitslage von männlichen und weiblichen Privatversicherten zur Verfügung gestellt. Die Auswertung haben Professor Birgit Babitsch von der Berlin School of Public Health der Charité und Professor Doris Bardehle von der Universität Bielefeld erstellt. Sie fließt ein in den "Ersten deutschen Männergesundheitsbericht", den die Stiftung Männergesundheit am 28. Oktober in Berlin vorstellen wird.

Die DKV-Daten zeigten bei vielen Krankheitsbildern, dass die Männer deutlich häufiger und in jüngeren Lebensjahren erkranken. Bei Adipositas betrug die Inzidenz 326 Neuerkrankungen pro 100 000 Versicherte bei Frauen und 400 bei Männern. Die Prävalenz lag bei 786 beziehungsweise 987.

Die Auswertung hat ein erstaunliches Ergebnis gebracht. "Frauen verursachen bei Adipositas pro Krankheitsfall deutlich höhere Kosten als Männer", berichtete Dibbern. In einem nächsten Schritt werden dafür jetzt die Gründe untersucht.

Deutlich höhere Prävalenz- und Inzidenzraten bei den Männern ergab die Analyse auch bei psychischen und Verhaltensstörungen durch Alkohol - Inzidenz von 65 pro 100 000 Versicherte bei Frauen und 106 bei Männern - und beim Myokardinfarkt mit einer Inzidenz von 87 versus 206.

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