Kommentar – Anerkennungsgesetz

Eine trügerische Bilanz

Wolfgang van den BerghVon Wolfgang van den Bergh Veröffentlicht:

Auf den ersten Blick liest es sich wie eine einzige Erfolgsgeschichte: 2012 beschließt die Bundesregierung das Anerkennungsgesetz. Fachkräften aus dem Ausland soll damit per Rechtsanspruch ermöglicht werden, dass ihre im Heimatland erworbene Qualifikation schneller anerkannt wird. Eine brilliante Idee, mit der zweierlei erreicht werden soll: bestehende Engpässe an Fachkräften zu beheben und Integration zu erleichtern .

Fünf Jahre später zieht Bundesbildungsministerin Johanna Wanka Bilanz und spricht von einem großen Erfolg: "Das Anerkennungsgesetz wirkt!" Alles super – tatsächlich?

Von dem großen Erfolg eher ausgeschlossen sind zumindest bislang die Gesundheitsberufe. Noch im März sprach das Bundesgesundheitsministerium in Bezug auf die Anerkennungsverfahren in Heilberufen von "Anerkennungstourismus". Hintergrund ist seit Jahren ein Streit zwischen Bund und Ländern, ob etwa die Bundesärzteordnung , das Krankenpflegegesetz oder ländereigenen Gesetze für die Anerkennung gelten.

Erst im September 2016 konnte man sich auf eine einheitliche Stelle zur Anerkennung von Fachqualifikationen verständigen, die bei der Kultusministerkonferenz angesiedelt ist. Ob sich diese Einigung nun auszahlt, muss sich noch zeigen.

Lesen Sie dazu auch: Bundeskabinett: Anerkennung ausländischer Abschlüsse zahlt sich aus

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Angebot an Hausarztpraxen und Patienten

Neue Regionen für dermatologisches Telekonsil in Sachsen

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie organisieren Sie die HPV-Impfung, Dr. Hösemann?

Kommentare
Panagiota Varvitsioti 08.06.201708:25 Uhr

Facharztanerkennung in Deutschland

Seit Monaten versuche ich meinen F.A.aus Griechenland bei der Aerztekammer Westfalen-Lippe anerkennen zu lassen. Bis jetzt keine Antwort,obwohl mehrmals nachgefragt. Also , so einfach ,wie beschrieben ,ist es nicht.

Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Medikamenten Rezept auf dem Schreibtisch einer Arzt Praxis

© Henrik Dolle / stock.adobe.com

Langfinger unterwegs

KV Sachsen warnt vor Rezeptdiebstählen in Arztpraxen

Ein Vorteil bei ärztlichen Patientinnen und Patienten: Die Kommunikation läuft direkter. (Motiv mit Fotomodellen)

© contrastwerkstatt / stock.adobe.com

Berufsrecht

Kollegen als Patienten? Was das fürs Honorar bedeutet