Niedersachsen

Mehr Geld für digitale Versorgung

Niedersachsen will Vorreiter in der digital unterstützten Medizin werden. Das lässt sich das Land 15 Millionen Euro an Fördergeld kosten.

Veröffentlicht:

HANNOVER. Das niedersächsische Gesundheitsministerium will ab Anfang 2019 mehrere Projekte der digitalisierten medizinischen Versorgung im Land fördern.

Insgesamt sollen dafür im Rahmen des Niedersächsischen Masterplanes Digitalisierung 15 Millionen Euro fließen. Niedersachsen wolle zum Vorreiter digital unterstützter Medizin und Pflege werden, hieß es.

"Neue Instrumente der Digitalisierung können nicht die wichtige Arbeit ersetzen, die Fachkräfte in Krankenhäusern, Arztpraxen, Pflegeheimen oder der häuslichen Pflege leisten", so Niedersachsens Sozial- und Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD), "aber sie können eben diese Menschen unterstützen und somit die Rahmenbedingungen sowohl für die Pflegebedürftigen als auch für die Beschäftigen deutlich verbessern."

In einem Telemedizinprojekt in Gifhorn geben Hausärzte Leistungen an ambulante Pflegedienste ab. Dieser Ansatz soll ausgebaut und auf weitere Standorte in Niedersachsen übertragen werden, hieß es. Ziel ist es, möglichst viele ambulante Pflegedienste einzubeziehen.

Außerdem will die Landesregierung ein Projekt namens IVENA zum Notfallmanagement in Krankenhäusern unterstützen.

IVENA ermöglicht es zum Beispiel den Besatzungen von Rettungswagen, in Echtzeit die aktuellen Behandlungs- und Versorgungsmöglichkeiten der umliegenden Krankenhäuser abzurufen. Mit dem Projekt soll IVENA in ganz Niedersachsen etabliert ausgebaut werden.

Bereits 2016 und 2017 hat das Land jährlich rund 2,7 Millionen Euro in Pflege-Digitalisierungsprojekte gesteckt, die zum Beispiel eine elektronische Pflegedokumentation einführten oder die elektronische Leistungserfassung. Die Förderung soll im kommenden Jahr fortgesetzt werden.

Die Projekte lieferten Antworten auf die Frage, wie medizinische Versorgung in einem Flächenland wie Niedersachsen funktionieren könne, sagte Reimann. (cben)

Mehr zum Thema

Im parlamentarischen Verfahren

Medizinische Versorgungszentren: Lauterbach will Investoren verbieten

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Inkretinmimetika

GLP-1: Wie aus dem kleinen Hormon ein Rockstar wird

Risikoanalyse

Komplikation nach Hernien-Operation: Wer ist gefährdet?

Lesetipps
Mehrkosten für die Entbudgetierung der hausärztlichen Versorgung seien Investition in den Erhalt der Praxen, betont Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. 

© Michael Kappeler / dpa

Kabinett winkt GVSG durch

Lauterbach macht Hausarztpraxen Mut: „Jede Leistung wird bezahlt“

Brücke zwischen zwei Steilklippen. Auf der Brücke stehen zwei Menschen.

© Usman / stock.adobe.com

Aktuelle Forschung

Antikörper – die Verkuppler der Krebsmedizin

Heiße Nächte können nicht nur nervig sein. Sie gehen auch mit einem höheren Risiko für Schlaganfälle einher, so das Ergebnis einer Studie aus München und Augsburg.

© samuel / stock.adobe.com

Studie mit Daten zu 11.000 Schlaganfällen

Tropische Nächte sind offenbar ein Risikofaktor für Schlaganfälle