Pharmaindustrie fordert Ende von Bürokratie und Gängelei

Schluss mit der Regulierungswut im Gesundheitswesen, fordert der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI).

Anno FrickeVon Anno Fricke Veröffentlicht:

BERLIN. Eine Schneise durch den Wirrwarr sich widersprechender Regulierungsinstrumente im Arzneimittelmarkt hat der Vorsitzende des BPI, Dr. Bernd Wegener, gefordert.

Beim Unternehmertag in Berlin nahm er vor allem die Rabattverträge ins Visier. Um bei Ausschreibungen eine Chance zu haben, müssten Unternehmen bis zu 70 Prozent unter den Festbetrag gehen. Selbst indische Anbieter könnten dabei mit den den Generikamarkt beherrschenden Unternehmen aus China nicht mehr mithalten.

80 Prozent der unter Rabatt angebotenen Arzneien kämen nicht mehr aus Deutschland, so Wegener. Auch deshalb sehen die Pharmahersteller in Deutschland ihre größten Risiken in der Politik. Von der verlangen sie laut einer gemeinsamen Umfrage von Deutscher Bank und BPI mehr Planungssicherheit am Standort Deutschland, gleichlange Spieße für die Verhandlungen mit den Krankenkassen und eine faire Kosten-Nutzen-Bewertung ihrer Produkte. "Das IQWiG ist kein institutionelles Problem", so Wegener. Die handelnden Personen darin erweckten aber den Eindruck, einem Kostensenkungsauftrag und Rationierungszielen zu folgen. Die Umfrage unter 100 von 260 Mitgliedsunternehmen hatte vor der Bundestagswahl stattgefunden.

Hoffnung in die neue Regierung setzen die Unternehmen beim Thema Innovationen. Der Koalitionsvertrag sieht eine steuerliche Entlastung kleiner und mittlerer Unternehmen bei Forschung und Entwicklung vor. Dass die neue Regierung die Versorgung mit Innovationen auf die Tagesordnung gesetzt hat, begrüßen die Verbandssprecher. Schwarz-Gelb solle auch Innovationen auf Basis bekannter Wirkstoffe als Verbesserungen der Versorgung anerkennen.

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen