Resistente Keime

EU will weniger Antibiotika in Ställen

Veröffentlicht:

BRÜSSEL. Europäische Bauern sollen ihren Tieren seltener Antibiotika verabreichen dürfen. Darauf haben sich Unterhändler des Europaparlaments und der EU-Länder geeinigt. Ziel ist die Eindämmung resistenter Keime im Essen, wie das Europaparlament mitteilt. Bestimmte Antibiotika sollen nur noch bei Menschen und gar nicht mehr bei Tieren eingesetzt werden, um im Notfall wirksame Arzneien in Reserve zu haben. "Die Antibiotika-Resistenz ist ein echtes Damoklesschwert, das unsere Gesundheitsversorgung ins Mittelalter zurückversetzen könnte", warnte die Unterhändlerin des Europaparlaments, Françoise Grossetête.

Künftig sollen dem Kompromiss zufolge die hochwirksamen Arzneien zur Vorbeugung nicht mehr allen Tieren verabreicht werden dürfen. Solche Prophylaxe ohne Krankheitsanzeichen soll es nur noch bei einzelnen Tieren geben, bei denen ein Veterinär ein hohes Ansteckungsrisiko feststellt. Wenn nur ein Tier Symptome einer Krankheit zeigt, sollen Artgenossen nur dann mit Antibiotika behandelt werden, wenn es keine Alternative gibt.

Darüber hinaus will die EU auch bei importierten Lebensmitteln die Vorgabe durchsetzen, dass Antibiotika nicht zur Wachstumssteigerung eingesetzt werden dürfen. Zudem will sie die Entwicklung neuer Antibiotika unterstützen. Die Einigung der Unterhändler wird nun zunächst dem Umweltausschuss des Parlaments und dem Rat der Mitgliedsländer zur Abstimmung vorgelegt. (dpa)

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Digitalisierung und Medikamente

Apotheker entwickelt eigene E-Rezept-App

Beratungsverfahren eingeleitet

G-BA: Zwei neue Datenerhebungen zu Orphans

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Antikörper macht‘s möglich

Zähne einfach nachwachsen lassen – wie beim Hai?

Digitalisierung und Medikamente

Apotheker entwickelt eigene E-Rezept-App

Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer