30 Jahre Festbeträge

Für Kassen ein Erfolg

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BERLIN. Auch 30 Jahre nach ihrem Start sind die Ansichten über Festbeträge für Arzneimittel gespalten. Der GKV-Spitzenverband verwies am Mittwoch darauf, dass durch die im Juni 1989 erstmals eingeführten Festbeträge Einsparungen von 8,2 Milliarden Euro pro Jahr generiert würden.

Dabei müssten die Versicherten keine „Einbußen bei der Versorgungsqualität für Arzneimittel hinnehmen“, sagt Johann-Magnus von Stackelberg, Vorstandsvize des Spitzenverbands. Man achte darauf, dass ausreichend Medikamente verfügbar sind, für die die Versicherten keine Aufzahlung leisten müssen.

Der Bundesverband der Arzneimittelhersteller (BAH) hält das System indes für „dringend reformbedürftig“. Weil sich die Höhe der Festbeträge im Wesentlichen an Wirkstoffmengen und Packungsgrößen orientiere, erhielten aufwändig hergestellte Darreichungsformen den gleichen Preis wie günstigere, argumentiert der Verband. Als Folge bekämen bestimmte Patientengruppen ihre Arznei nur gegen Aufzahlung.

Davon betroffen seien insbesondere Kinder und ältere Patienten, die besondere Darreichungsformen, wie zum Beispiel einen Saft statt einer Tablette, benötigen, so der BAH. Wer das aktuelle Festbetragssystem als „dauerhaft und effizient“ bezeichnet, verschließe „die Augen vor der Realität“. (fst)

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