Laumann findet Honorarreform ungerecht

BAD SASSENDORF (iss). Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat die Honorarreform wegen der großen regionalen Unterschiede scharf kritisiert.

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"Ich bin der Meinung, dass Gesundheitsministerin Ulla Schmidt unter diesen Voraussetzungen das Ergebnis nicht unterschreiben kann", sagte Laumann auf dem westfälisch-lippischen Hausärztetag in Bad Sassendorf. "Es wird darüber politischen Krach geben", kündigte er an.

Den Minister ärgert insbesondere, dass bei den nordrheinischen Ärzten nur eine geringe Erhöhung ankommt, während etwa ihre Kollegen in Bayern deutlich besser dastehen.

Da die Versicherten ab dem nächsten Jahr quer durch die Republik den gleichen Beitragssatz zahlen müssten, könne man nicht hinnehmen, dass die regionale Honorarschere bei den Niedergelassenen noch weiter auseinander gehe. "Ein einheitlicher Beitrag bedeutet, dass eine gleiche Leistung in Deutschland gleich bezahlt wird." Das könne wahrscheinlich nicht auf einen Schlag gelingen, die Unterschiede dürften sich aber nicht wie jetzt noch vergrößern.

Die Verteilungspolitik sei ein Problem der Selbstverwaltung. "Wenn man sieht, dass NRW-Interessen in der Kassenärztlichen Bundesvereinigung nicht vertreten werden, dann muss man sich fragen, wie lange brauchen wir die KBV noch", sagte der Minister. Am Mittwoch trifft er sich mit dem KBV-Vorsitzenden Dr. Andreas Köhler. "Die KBV hätte die unterschiedlichen Auswirkungen auf die Länder bedenken müssen."

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