Gesundheitscoach soll Patienten an die Hand nehmen

Die Techniker Krankenkasse bietet ihren Versicherten Gesundheitscoaches an, die Risikopatienten beraten sollen. Eine Konkurrenz zum Arzt sieht die Kasse nicht.

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KÖLN (akk). Die Techniker Krankenkasse (TK) hat 15 Krankenpflegekräfte zu Gesundheitscoaches ausgebildet. Sie sollen Risikopatienten gezielter über ihre Krankheit aufklären. Zielgruppe des neuen Angebots sind Patienten, die an Diabetes, Herzinsuffizienz oder Herzkreislauferkrankungen leiden. Die Kasse will so Behandlungskosten senken.

Die Beratung erfolgt telefonisch und wird vom Sachbearbeiter des Versicherten vermittelt. Der Patient geht eine Art Vertrag mit dem Gesundheitscoach ein und trifft mit ihm Zielvereinbarungen wie eine Gewichtsreduktion. Der Gesundheitscoach berät bei Fragen zur Erkrankung oder Arzneimitteln und motiviert den Versicherten zu einer gesunden Lebensführung. "Ärzte könnten nur teilweise Einfluss auf den Lebensstil nehmen und leiden in der Praxis oft unter Zeitdruck", sagt Karen Walkenhorst, TK-Bereichsleiterin Versorgung bei einer Tagung in Köln.

Das könne zu einer häufigeren Einweisung ins Krankenhaus und zusätzlichen Behandlungen führen, die durch die Arbeit des Gesundheitscoachs eingespart werden könnten. Der Coach soll keine Konkurrenz zum Hausarzt sein. "Wir setzen bewusst keine Ärzte ein und trennen die Kompetenzen klar. Es handelt sich dabei um eine Zusatzberatung, die allgemein zu einem gesundheitsbewussteren Lebensstil motivieren soll", sagt Walkenhorst. Die Rückmeldung der Ärzte sei sehr positiv.

Für Versicherte, die nicht zur Risikogruppe gehören, bietet die TK einen Online-Gesundheitscoach an. Dort können sich die Versicherten ein Fitnessprogramm zusammenstellen lassen, an einem Rauchentwöhnungsprogramm teilnehmen oder einen Ernährungsplan erstellen.

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