Ärztenetz Hamburg Nordwest expandiert mit fünftem Gesundheitszentrum

Der Zusammenschluss haus- und fachärztlicher Praxen betont Vorteile im Vergleich zu anonymen Medizinischen Versorgungszentren.

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Das Ärztenetz Hamburg Nordwest sieht seine dezentralen Zusammenschlüsse als bessere Alternative zu Klinik-MVZ.

Das Ärztenetz Hamburg Nordwest sieht seine dezentralen Zusammenschlüsse als bessere Alternative zu Klinik-MVZ.

© Martina Berg / fotolia.com

HAMBURG (di). Das Ärztenetz Hamburg Nordwest hat sein fünftes Gesundheitszentrum eröffnet. Im Hamburger Stadtteil Lokstedt ist der fünfte Zusammenschluss haus- und fachärztlicher Praxen nach den Gesundheitszentren am Eidelstedter Platz, in Blankenese, Othmarschen und am Försterweg entstanden. Kerngedanke der Gesundheitszentren aus dem Netz: Die Praxen der Mitglieder bleiben an ihrem Standort erhalten und gewährleisten damit die wohnortnahe Versorgung.

Innerhalb der Zentren tauschen sich die Mitglieder eng aus und treten etwa über gemeinsame Flyer an die Patienten heran. Um den Wettbewerbsvorteil von Ärztezentren, deren Praxen unter einem Dach arbeiten, auszugleichen, sorgt eine virtuelle Rezeption für kurze Wartezeiten und enge Zusammenarbeit verschiedener Fachärzte (wir berichteten).

Damit bleibt zugleich eine persönliche Patientenbetreuung durch die vertrauten Ärzte möglich. "Die Gesundheitszentren vereinen so die Vorteile eines medizinischen Versorgungszentrums, bei zusätzlichem Erhalt der wohnortnahen und persönlichen Patientenversorgung", teilte das Netz mit. Netzsprecher Dr. Bruno Schmolke beobachtet die Entwicklung im ambulanten Bereich andernorts mit Sorge: "Von Krankenhäusern und Investoren gegründete Medizinische Versorgungszentren (MVZ) kaufen immer mehr Arztpraxen auf und zentralisieren diese. Rentabilität steht im Vordergrund, nicht das Wohl des Patienten", sagte Schmolke.

Als Folgen für die Patienten resultieren daraus nach seiner Beobachtung "weite Wege, anonyme Strukturen und Verlust der persönlichen Arzt-Patientenbindung". Das Ärztenetz Hamburg Nordwest sieht seine dezentralen Zusammenschlüsse als bessere Alternative zu den von Krankenhäusern oder Investoren gegründeten MVZ. Weitere Gesundheitszentren sollen in den nächsten Wochen folgen. Dem Netz gehören über 180 niedergelassene Ärzte, vier Kliniken sowie weitere Gesundheitsberufe an.

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