Das Politikkarussell dreht sich, die Sorgen bleiben
Auf einen offenen Umgang, Kooperation, aber auch auf Kontinuität setzt der neue Bundesgesundheitsminister.
Veröffentlicht:Bei Ärzten Apothekern und Kassen wird der Wechsel im Bundesgesundheitsministerium überwiegend positiv gesehen. "Wir begrüßen, dass mit Daniel Bahr ein Minister mit hoher gesundheitspolitischer Kompetenz die Nachfolge von Philipp Rösler angetreten hat.
Bereits bei seiner Arbeit in der Opposition haben wir immer offene Gespräche mit ihm führen können. Es wäre wünschenswert, wenn sich diese Kommunikation fortsetzen ließe", so die ABDA. Ähnlich auch der Kommentar des KBV-Vorsitzenden Dr. Andreas Köhler: "Wir kennen Herrn Bahr als kompetenten und aufgeschlossenen Gesprächspartner.
Er hat die Versorgung der Versicherten gleichermaßen im Blick wie die Standpunkte der Ärzteschaft." Und auch die Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes Doris Pfeifer lobt Bahr als ausgewiesenen Kenner des Gesundheitswesens.
Viele Vorschusslorbeeren also für den jungen Gesundheitsminister, auf den viel Arbeit wartet, darunter die Novellierung der Apothekenbetriebsordnung, die Pflegereform und das Versorgungsgesetz. In dieses möchte Bahr nach dem jüngsten Krankenkassenskandal auch Regeln zur Übernahme von Patienten nach Schließung einer Kasse aufnehmen.
Ginge es nach den Wünschen der Apothekerführung, fänden sich darin auch das ABDA-KBV-Konzept sowie ein dynamisiertes Honorierungsmodell für die Apotheke wieder.
Auch an Ulrike Flach als neue Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium knüpfen sich nach ihren Äußerungen beim DAV-Wirtschaftsforum in Potsdam Erwartungen. "Wir hoffen auch bei ihr auf transparente Entscheidungen und einen Austausch mit offenem Visier", so ABDA-Sprecher Thomas Bellartz.
So dürfe es bei der neuen Apothekenbetriebsordnung nicht unter dem Deckmantel der Entlastung zu ungleichen Spießen kommen. "Wir wollen keine Apotheke light."