Kommentar
Warum denn nicht gleich so?
Na also, es geht doch! Die Vertreterversammlung der KV Berlin hat das komplette 59-seitige Rechtsgutachten im Internet veröffentlicht, das der Klage gegen die Aufsichtsbehörde zugrunde liegt. Damit kommt endlich Licht ins Dunkel um die sogenannten Übergangszahlungen an den KV-Vorstand.
Nun kann jeder, der sich dafür interessiert, nachlesen, was da wann gelaufen ist, und wie das juristisch eingeordnet wird. Absolute Offenheit also. Fragt sich nur: Warum denn erst jetzt?!
Das Gutachten rückt einiges in ein anderes Licht - auch unter moralischen Gesichtspunkten. Die Kritik an der vermeintlichen Raffgier der Vorstände wäre vielleicht leiser ausgefallen, wenn die KV von Anfang an die Karten auf den Tisch gelegt und die Umstände erklärt hätte.
Doch Vorstand und Vertreterversammlung haben sich zurückgezogen, die einen hinter verschlossene Türen, die anderen hinter schriftliche Statements. Mit dem umgehend erfolgten Dementi, alle Fakten und Zahlen seien frei erfunden, das sich bald als unwahr erwies, haben die KV-Vorstände sich selbst und der Ärzteschaft keinen Gefallen getan.
Wer angesichts lauter Vorwürfe leise um den heißen Brei herum redet, muss sich nicht wundern, wenn er die Quittung dafür bekommt.
Lesen Sie dazu auch: Gutachter sieht Berliner KV-Vorstand im Recht