Silvesterfeuerwerk

Augenärzte starten Umfrage zu Verletzungen

Wie oft erleiden Menschen durch Silvesterböller Augenverletzungen? Deutsche Ophtalmologen wollen es genau wissen.

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MÜNCHEN. Die deutschen Augenärzte wollen wissen, wie häufig Verletzungen durch Silvesterfeuerwerk sind. Dazu planen sie zum Jahreswechsel eine Befragung aller bettenführenden Kliniken in Deutschland.

"Mit der Erhebung möchten wir mehr Erkenntnisse gewinnen über die Häufigkeit und den Schweregrad von Augenverletzungen", sagt Professor Hansjürgen Agostini von der Klinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Freiburg.

Erfasst werden sollen alle – Lid-Verletzungen, Schäden an Binde- und Hornhaut bis hin zu schwersten Verletzungen mit geborstenem Augapfel, die in einer Notoperation enden.

Zudem sollen der Schweregrad abgeschätzt und die Therapiemaßnahmen dokumentiert werden, heißt es in einer Mitteilung der Deutschen Ophtalmologischen Gesellschaft (DOG).

Nach Angaben der DOG mussten alleine in Freiburg im vergangenen Jahr 20 Patienten mit einer Augenverletzung, die sie sich an Silvester zugezogen haben, behandelt werden.

Vier von ihnen hätten operiert werden müssen. In den Jahren 2005 bis 2013 seinen in Leipzig und Umgebung elf Menschen nach Verletzungen durch einen Feuerwerkskörper erblindet. Nur ein Viertel der Betroffenen hätten die Böller selbst gezündet.

Die geplante Untersuchung solle auch zeigen, ob ein Verkaufsverbot von Silvesterfeuerwerk, wie es der Internationale Verband der Ophtalmologen fordere, sinnvoll sei, so die DOG. In Norwegen sei nach dem Verkaufsverbot von Raketen im Jahr 2008 die Zahl der Augenverletzungen deutlich zurückgegangen. (chb)

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