Kommentar – Notfallversorgung

Ein Loch in der Mauer

Anno FrickeVon Anno Fricke Veröffentlicht:

Noch ist nicht gewählt, aber die Gesundheitspolitik ist längst in der kommenden Legislaturperiode angekommen. Eine Neuordnung der Notfallversorgung, wie sie der Sachverständigenrat empfiehlt, wäre dann einer der größten Schritte in Richtung sektorenübergreifende Zusammenarbeit seit vielen Jahren.

Nachdem das Konzept der Ambulanten Spezialfachärztlichen Versorgung (ASV) nach wie vor weitgehend nach Sektoren getrennt vor sich hindümpelt, könnte die Einrichtung Integrierter Notfallzentren (INZ) zur Aufnahme von Patienten endlich eine Blaupause liefern, wie sich die Mauer zwischen den Sektoren überwinden ließe.

Ganz schnell könnten davon die Patienten profitieren, die einfach aus Unkenntnis ins Krankenhaus pilgern anstatt zum niedergelassenen Arzt. Wenn ihnen bereits am Telefon sachkundige Ratschläge erteilt würden, könnte das Entlastung in den Ambulanzen schaffen.

Deutlich scheint hinter den Reformplänen die Absicht auf, die ausufernden Kosten in den Krankenhäusern in den Griff zu bekommen. Jeder Patient, der nicht stationär, sondern nach den günstigeren Sätzen der ambulanten Medizin behandelt werden kann, schafft Spielräume, die dann auch den Vertragsärzten zu Gute kommen sollten.

Lesen Sie dazu auch: Praxen länger öffnen: Gesundheitsweise wollen die Notfallversorgung aufmischen

Mehr zum Thema

Im parlamentarischen Verfahren

Medizinische Versorgungszentren: Lauterbach will Investoren verbieten

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Inkretinmimetika

GLP-1: Wie aus dem kleinen Hormon ein Rockstar wird

Risikoanalyse

Komplikation nach Hernien-Operation: Wer ist gefährdet?

Lesetipps
Mehrkosten für die Entbudgetierung der hausärztlichen Versorgung seien Investition in den Erhalt der Praxen, betont Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. 

© Michael Kappeler / dpa

Kabinett winkt GVSG durch

Lauterbach macht Hausarztpraxen Mut: „Jede Leistung wird bezahlt“

Brücke zwischen zwei Steilklippen. Auf der Brücke stehen zwei Menschen.

© Usman / stock.adobe.com

Aktuelle Forschung

Antikörper – die Verkuppler der Krebsmedizin

Heiße Nächte können nicht nur nervig sein. Sie gehen auch mit einem höheren Risiko für Schlaganfälle einher, so das Ergebnis einer Studie aus München und Augsburg.

© samuel / stock.adobe.com

Studie mit Daten zu 11.000 Schlaganfällen

Tropische Nächte sind offenbar ein Risikofaktor für Schlaganfälle