Honorarabschluss

176 Millionen mehr für Ärzte in Nordrhein

KV und Kassen in Nordrhein haben sich auf einen Honorarabschluss geeinigt – kurz bevor das Schiedsamt entschieden hätte.

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Gutes Ergebnis nach langwierigen Verhandlungen: Die Einschätzung des KV-Vorstands zum Honorarabschluss.

Gutes Ergebnis nach langwierigen Verhandlungen: Die Einschätzung des KV-Vorstands zum Honorarabschluss.

© milosducati / Fotolia

KÖLN. Nach langem Ringen ist die Kuh vom Eis: In Nordrhein haben sich die KV (KVNo) und die Krankenkassen auf den Honorarabschluss für die Jahre 2017 und 2018 geeinigt. Damit konnten die Verhandlungspartner eine Schiedsamtsentscheidung vermeiden, die Einigung kam aber unter Moderation des Schiedsamtsvorsitzenden Professor Oliver Ricken zustande.

Für die beiden Jahre fließen 176 Millionen Euro zusätzlich in den Honorartopf, der 2016 fast 4,1 Milliarden Euro betrug. Von den 120 Millionen Euro für das Jahr 2017 entfallen 64 Millionen Euro auf die Konvergenz. Damit ist das Thema Konvergenz in Nordrhein-Westfalen vom Tisch. Ende 2017 hatten sich die KV Westfalen-Lippe und die Kassen geeinigt – ebenfalls vor einer Schiedsamtsentscheidung, aber unter Vermittlung der Vorsitzenden Professor Dorothea Prütting.

"Ergebnis kann sich sehen lassen"

"Die Verhandlungen waren schwierig und lang, das Ergebnis kann sich aber sehen lassen und ist eine gute Nachricht für die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen sowie die ambulante Versorgung in Nordrhein", kommentierte der KVNo-Vorsitzende Dr. Frank Bergmann den Abschluss der Verhandlungen. Sein Vize Dr. Carsten König wies darauf hin, dass die zusätzlichen Mittel in die Verbesserung der Versorgungsstrukturen fließen werden, etwa über die Finanzierung förderungswürdiger Leistungen.

Das vereinbarte Gesamtpaket berücksichtige ausgewogen die Interessen beider Seiten, sagte der Vorstandsvorsitzende der AOK Rheinland/Hamburg Günter Wältermann. Das zeige, dass die nordrheinische Selbstverwaltung auch bei schwierigen Themen handlungsfähig sei. "Wir investieren einen hohen Betrag in die Zukunftsfähigkeit, in den Ausbau und die Verbesserung der ambulanten Versorgung", so Wältermann.

Auch Dirk Ruiss, Leiter des Ersatzkassenverbands vdek in Nordrhein-Westfalen, bewertete den Abschluss als guten Kompromiss. "Wir erwarten, dass das zusätzliche Geld die medizinische Versorgung noch verbessert und damit den Versicherten zugutekommt." (iss)

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