SPD-Fraktion fordert mehr Einfluss der WHO

Veröffentlicht:

BERLIN (af). Die SPD-Fraktion im Bundestag fordert mehr Globalisierung im Gesundheitswesen. Sie fordert die Bundesregierung in einem Antrag auf, die Rolle der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als "weltweit normsetzende Organisation in allen globalen Gesundheitsfragen verbindlich festzuschreiben".

Ferner solle sich die Regierung für eine Reform der Finanzierung der WHO stark machen. Der Doppelhaushalt der WHO 2008/09 schloss bei Einnahmen von rund 3,75 Milliarden Dollar und Ausgaben von rund 3,94 Milliarden im Minus ab.

Fast drei Viertel der Ausgaben bringen die Mitgliedsländer und private Organisationen freiwillig auf.

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Befragung in 22 Ländern

STADA-Report: Anteil der Vorsorge-Muffel ist gestiegen

Kommentare
Dr. Thomas Georg Schätzler 03.05.201112:17 Uhr

WHO — Aus der Traum!

Ich gebe zu: In früheren Zeiten war ich begeistert von der WHO! Das Exekutivkomittee Europa in Kopenhagen mit der Kollegin Ilona Kickbusch bestach und überraschte mit brillanten sozialmedizinisch-epidemiologischen Analysen und Meinungen.

Doch dann die abgedrehten WHO-Stellungnahmen zu ''Vogelgrippe'' und H1N1-Influenza alias "Schweinegrippe", klassisch begrenzte E p i d e m i e n, von Pandemie keine Spur. Das "zeitlich und ørtlich begrenzte Auftreten" wurde lediglich durch Tourismus, Mobilitåt, Migration und globale Wirtschaftsaktivitåt weltweit verbreitet. Es blieb aber bei einer geringen Infektiositåt und marginaler Inzidenz und Pråvalenz.

Tuberkulose, AIDS, Hepatitis, Armut und Krankheit in der Dritten Welt, Malaria, mangelhafter Hygiene und Seuchengefahr, Krebs, koronare Herzkrankheit, Lungenerkrankungen - das sind die medizinischen und sozialen Herausforderungen, bei denen die WHO långst ihre Meinungsführerschaft verloren hat. Umso verzweifelter versucht sie durch Hyperaktivitåt von ihrer Insuffizienz abzulenken.

Warum hørten wir aber von der WHO n i c h t s, sozusagen k e i n S t e r b e n s w ø r t c h e n, zu Tschernobyl und Fukushima?
Es ist ein jetzt öffentlich zugänglicher Geheimvertrag, der zwischen der Weltgesundheitsorganisation WHO und der Internationalen Atomenergie-Behörde IAEO im Jahre 1959 geschlossen worden war, um die WHO zu zwingen, "keine wissenschaftlichen Untersuchungen und keine Forschungsergebnisse zu veröffentlichen, keine Maßnahmen zu propagieren ohne vorherige Genehmigung durch die IAEO":

http://www.independentwho.info/WHA_12_40_EN.php (Vertrag)

http://www.independentwho.info/accueil_DE.php (Kommentare und Aktionen)

Laut IAEO sollen z. B. durch die Folgen der Katastrophe von Tschernobyl "weniger als 50 Tote" zu beklagen sein. Dabei berichtete nicht nur die Årzte Zeitung von bis zu 800.000 Liquidatoren, die von den Aufräumarbeiten eines explodierten Reaktorgebäudes bis zum provisorischen Abschluss eines jetzt bereits brüchigen ''Sarkophags'' Leib und Leben riskiert und zum Teil auch verloren haben. Von den Sekundärfolgen für die Bevölkerung berichtet die ÄZ in umfangreichen Sonderberichten zum 25. Jahrestag.

Diese lächerliche WHO, die sich sonst zu jedem Gesundheitsproblem weltweit aufplustert wie ein eitler, besserwisserischer Pfau, kriecht zu Kreuze, wenn eine mit allen Wassern gewaschene Atomaufsichtsbehörde ihr aus fadenscheinigen Gründen befiehlt, ein Vierteljahrhundert lang die Klappe zu halten? Die Dokumente von zwei UN-Konferenzen zum Thema Tschernobyl, 1995 in Genf und 2001 in Kiew, werden von der WHO bis heute nicht veröffentlicht, weil man damit vollends sein Gesicht verlieren würde. Und dann fordert die SPD-Fraktion nur mehr Einfluss statt WHO-Reformen an Haupt und Gliedern?

Mf+kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund (z. Zt. Bergen am Zee - NL)

Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Mitarbeiterführung und Teamentwicklung

MFA-Tag: Motivationsbooster fürs Praxisteam

Lesetipps
HSK im Fokus: Der Hauptstadtkongress 2024 findet von 26. bis 28. Juni in Berlin statt.

© Rolf Schulten

Themenseite

Hauptstadtkongress: Unsere Berichte im Überblick

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung