Gesundheitsreform

Frankreichs Ärzte rüsten zum Streik

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PARIS. Mit einem landesweiten Streik wollen die fünf größten französischen Ärzteverbände am 13. November gegen die Gesundheitsreform protestieren. Der geplante Abschied vom traditionellen System der Kostenerstattung hin zum Sachleistungssystem sorgt weiter für große Aufregung.

Ab dem 16. November will die Nationalversammlung den hoch umstrittenen Entwurf in zweiter Lesung debattieren. Da die Sozialisten die Mehrheit der Sitze besitzen, ist die Verabschiedung des Gesetzes so gut wie sicher.

Frankreichs Ärzteverbände, die sich oft in Partikularinteressen verlieren und meist große Probleme haben, gemeinsam an einem Strang zu ziehen, haben sich diesmal geeinigt, so dass eine starke Mobilmachung der Ärzte zu erwarten ist.

Nicht nur Praxen, sondern auch niedergelassene Not- und Bereitschaftsdienste sollen am kommenden Freitag geschlossen bleiben. Patienten wurde empfohlen, sich im Notfall an öffentliche Krankenhäuser und Notdienste zu wenden.

Auch in Privatkliniken sollen viele Operationen und Untersuchungen verschoben werden. Darüber hinaus planen Ärzte in vielen Städten lokale Protestaktionen.

Frankreichs Ärzte kämpfen seit gut zwei Jahren gegen die Streichung der Kostenerstattung und sehen das Sachleistungsmodell als eine Verstaatlichung der ambulanten Medizin. Nach einem "Verwaltungsstreik" im Dezember vergangenen Jahres haben fast 50 000 Ärzte Mitte März erfolglos gegen die Reform demonstriert.

Seitdem folgten immer wieder regionale Streiks und Protestaktionen. Nach dem 13. November soll es weitergehen mit Protest. Die Botschaft: Der Druck auf die Regierung muss bleiben. (ddb)

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