AOK im Norden droht Leistungserbringern mit Kürzungen

Veröffentlicht:

KIEL (di). Die AOK Schleswig-Holstein hat gerade erst einen Überschuss in Millionenhöhe erwirtschaftet, droht Leistungserbringern aber schon wieder mit Kürzungen. Die Verantwortung schiebt die Kasse auf die Unterfinanzierung des Gesundheitsfonds.

Einen voraussichtlichen Überschuss in Höhe von acht Millionen Euro meldet die AOK Schleswig-Holstein für das vergangene Geschäftsjahr 2009. Das genaue Ergebnis liegt erst im April vor.

Es wäre das vierte Jahr in Folge, das die AOK im Norden mit schwarzen Zahlen abschließt. Das Haushaltsvolumen beträgt 1,9 Milliarden Euro.

Für das laufende Jahr tritt Vorstandschef Dr. Dieter Paffrath allerdings auf die Bremse. Nach seiner Darstellung ist ein Defizit zu erwarten, weil es eine "politisch gewollte Unterfinanzierung des Gesundheitsfonds von vier Milliarden Euro" geben wird. Als Folge erwartet Paffrath, "dass nahezu alle Krankenkassen im laufenden Jahr ein Defizit verbuchen werden".

Wie lange seine Kasse dieses Defizit aus Rücklagen abfangen - und damit wohl auch einen Zusatzbeitrag vermeiden - kann, macht er hauptsächlich von der weiteren Ausgabenentwicklung im Norden abhängig. "In den derzeit laufenden Vertragsverhandlungen mit den Leistungserbringern machen wir uns dafür stark, den Ausgabenanstieg einzudämmen", so der AOK-Chef.

Ob und wann seine Kasse den Zusatzbeitrag erheben wird, gab er noch nicht preis. Hierüber werde der Verwaltungsrat "zu gegebener Zeit" entscheiden, hieß es.

Mehr zum Thema

Kommentar zu Forderungen der Liberalen

FDP vor der Wende? Diesmal eher nicht

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen