Im Nordwesten steigen die Arzneimittelkosten

HANNOVER (cben). Die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen für Arzneimittel sind 2010 in Niedersachsen gegenüber dem Vorjahr um 2,36 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro gestiegen. Das teilte der Verband der Ersatzkassen (vdek) Niedersachsen nach Auswertung der Daten von Januar bis November 2010 mit.

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Damit liege "die Kostendynamik deutlich über dem Bundesschnitt von plus 1,72 Prozent", hieß es. Der Zuwachs sei doppelt so hoch wie in Bayern (1,17 Prozent) und sogar dreieinhalbmal höher als in Baden-Württemberg (0,66 Prozent).

"Gerade mit Blick auf vergleichbare Flächenländer ist die Entwicklung nicht nachvollziehbar und nicht akzeptabel", sagte Niedersachsens vdek-Chef Jörg Niemann.

Er forderte die Ärzte im Land auf, sich stärker als bisher durch aktives Verordnungsmanagement an den Bemühungen zu beteiligen, den Anstieg der Ausgaben für Arzneimittel zu begrenzen.

Um die Ausgabenentwicklung zu bremsen, hat der Gesetzgeber unter anderem das GKV-Änderungsgesetz mit Wirkung zum 1. August 2010 auf den Weg gebracht.

Dadurch ist der Abschlag, den Pharmahersteller den Krankenkassen für Medikamente ohne Festbetragsregelung gewähren müssen, von sechs auf 16 Prozent gestiegen.

Zugleich wurden die Preise auf dem Stand vom 1. August 2009 eingefroren. "Das müsste sich eigentlich in der Ausgabenentwicklung auch in Niedersachsen stärker widerspiegeln", forderte Niemann.

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