Gesundheitskurse für mehr Erfolg bei Jobsuche

Mit Bewegungskursen und Vorsorge soll der Teufelskreis aus Arbeitslosigkeit und Krankheit durchbrochen werden. So sollen sich die Aussichten für Arbeitslose auf einen Job verbessern.

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NÜRNBERG (dpa). Langzeitarbeitslose mit gesundheitlichen Problemen sollen ihre Jobchancen künftig mit Bewegungskursen und mehr Vorsorge verbessern können.

Eine entsprechende Kooperation schlossen jetzt die Bundesagentur für Arbeit (BA) und der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherungen, wie das für Hartz IV zuständige BA-Vorstandsmitglied Heinrich Alt in Nürnberg mitteilte.

Die Kosten wollen die Krankenkassen ganz oder teilweise übernehmen. Die Angebote sollen aber nicht verpflichtend sein.

"Es gilt, den Teufelskreis Arbeitslosigkeit und Krankheit zu durchbrechen", sagte Alt. "Wer seine Gesundheit bereits soweit eingebüßt hat, dass darunter seine Beschäftigungsfähigkeit leidet, hat kaum eine Chance auf einen Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt."

BA und Krankenkassen wollten darauf hinwirken, dass Jobsucher gesund blieben oder gesund würden, sagte Alt.

Psychische und physische Verfassung beeinflusst Vermittlungserfolg

Es sei nachgewiesen, dass die mentale und physische Verfassung von Arbeitslosen Vermittlungserfolge stärker beeinflussen könne als ihre formale Qualifikation.

Nach seinen Angaben leidet inzwischen jeder dritte arbeitslose Hartz-IV-Empfänger unter einer gesundheitlichen Einschränkung, die seine Vermittlung in einen Job erschwere.

Im März waren dies nach Angaben von BA-Sprecherin Anja Huth etwa 400.000 Männer und Frauen.

Arbeitslose, die etwa unter Rückenproblemen litten, könnten nur eingeschränkt oder gar nicht auf Baustellen vermittelt werden.

Gesundheitliche Handicaps, die bestimmte Beschäftigungen ausschließen, müssten die Arbeitslose ihrem Vermittler mit einem ärztlichen Attest nachweisen.

Andernfalls überprüfe der Ärztliche Dienst im Jobcenter den Gesundheitszustand des Betroffenen.

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