Bundesbank

Milliarden-Minus bei Kassen erwartet

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FRANKFURT/MAIN. Die Bundesbank erwartet in diesem Jahr bei den Krankenkassen ein Defizit von knapp einer Milliarde Euro.

Der Finanzierungssaldo werde von der Entwicklung des Zusatzbeitrags abhängen, heißt es im Monatsbericht der Bundesbank.

Aktuell beläuft sich der Zusatzobolus auf 0,83 Prozent und liegt damit etwas niedriger als der bis Ende vergangenen Jahres erhobene Sonderbeitrag von einheitlich 0,9 Prozent.

Das Defizit des Gesundheitsfonds ist im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreswert von 1,5 auf 2,5 Milliarden Euro gestiegen.

Grund sei ein statistischer Sondereffekt, der mit dem Zahlungsmuster zu tun hat, in dem der Bund den Steuerzuschuss von insgesamt 11,5 Milliarden Euro an den Gesundheitsfonds überweist. Tatsächlich habe der Fonds im ersten Quartal mehr eingenommen, als der Schätzerkreis beim Bundesversicherungsamt in seiner Prognose vom Herbst 2014 erwartet hat.

Die Schätzer haben für das Gesamtjahr 2015 ein Defizit von 2,5 Milliarden Euro im Fonds erwartet. Wenn sich der Arbeitsmarkt und die Lohnsumme weiter so günstig entwickeln, werde die Finanzierungslücke aber geringer ausfallen, so die Bundesbank.

Weil die Ausgaben dennoch dauerhaft stärker als die Einnahmen wachsen, sei von steigenden Zusatzbeiträgen auszugehen, heißt es im Monatsbericht. Dabei seien die Rücklagen der Kassen ungleich verteilt.

Einige Kassen könnten sogar ihren Zusatzbeitrag senken, doch würden die damit verbundenen Wettbewerbsvorteile "als "eher gering veranschlagt". Zum 1. Juli haben zwei Kassen ihren Zusatzbeitrag anheben müssen. (fst)

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