"Pflegepersonal-Abbau gefährdet Versorgung"

NEUMÜNSTER (di). Die Bundesarbeitsgemeinschaft leitender Pflegepersonen (BALK) in Schleswig-Holstein sieht die Gesundheitspolitik auf einem "Irrweg". Ein weiterer Personalabbau wird nach Auffassung der Pfleger die Versorgung der Patienten gefährden.

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"Immer mehr multimorbide und aufwändige Patienten müssen mit immer weniger Pflegepersonal versorgt werden. Eine akute Patientengefährdung liegt auf der Hand", heißt es in einer Resolution der BALK im Norden.

Die Pfleger verweisen auf 50 000 abgebaute Stellen im Pflegebereich in deutschen Kliniken innerhalb der vergangenen zehn Jahre. Trotz des massiven Stellenabbaus halten sie viele Kliniken heute nicht mehr in der Lage, die Lohnanstiege in der Branche zu erwirtschaften. Nun sehen sie die Politik in der Verantwortung, die Rahmenbedingungen zu verbessern: "Wenn man das Ziel verfolgt, dass auch Krankenhäuser wie Wirtschaftsunternehmen zu führen sind, dann muss man ihnen auch die Möglichkeit dazu geben", heißt es unter Hinweis auf die gedeckelten Budgets im Klinikbereich.

Auch die unterschiedlichen Landesbasisfallwerte zwischen den Bundesländern gehören nach Ansicht der BALK Schleswig-Holstein abgeschafft. Die Basisfallwerte führen dazu, dass Kliniken in Schleswig-Holstein deutlich schlechter bezahlt werden als in Bundesländern wie etwa Rheinland-Pfalz oder Berlin.

Folge: Eine Klinik in Kiel bekommt für eine Hüftprothesen-Operation rund 650 Euro weniger als eine Klinik in der Bundeshauptstadt. Die Arbeitsgemeinschaft schloss sich zugleich der Initiative "Über(das)Leben im Krankenhaus" an. Mit dieser Initiative machen Betriebs- und Personalräte aus den Kliniken in Neumünster, Heide, Brunsbüttel, Itzehoe und Bad Bramstedt wie berichtet auf die schwierige wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser und auf die Hintergründe aufmerksam.

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