Kommentar zu ausländischen Pflegekräften
Nur ein Schritt von vielen
Vielleicht ist es mehr als nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Zahl ausländischer Pflegekräfte hat sich in den vergangenen vier Jahren fast verdoppelt.
128.000 Pflegerinnen und Pfleger aus dem Ausland haben in Alten- und Krankenpflege einen sozialversicherungspflichtigen Job, antwortet das Bundesgesundheitsministerium auf eine Anfrage der AfD.
Die Anwerbung ausländischer Kräfte scheint also zu funktionieren. Das geschieht meist auf Kosten der Versorgung in den Herkunftsländern – etwa in Polen, Rumänien oder Kroatien.
Weniger bekannt ist, dass es auch Länder gibt, wo das Gegenteil der Fall ist. Laut Bundesagentur für Arbeit (BA) haben Serbien, Bosnien und Herzegowina, die Philippinen und Tunesien einen Überschuss an ausgebildeten Pflegekräften, die in ihren Herkunftsländern keinen adäquaten Job finden.
Genau die werden nun seit fünf Jahren von BA und Deutscher Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit für den deutschen Arbeitsmarkt fit gemacht. So konnten allein mit diesem Projekt 1300 Pflegekräfte vermittelt werden.
Klar ist, dass auch das nur Teil der Lösung sein kann. Fachkräfte werden händeringend gesucht: 15.300 gemeldete Stellen in der Altenpflege und 12.100 in der Krankenpflege. Immerhin – ein kleiner Schritt voran.
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