Ratgeber

So klappt es mit guter Pflege

Raimund Schmid stellt zwölf verschiedene Pflegemodelle vor. Er beschreibt Vor- und Nachteile und beziffert die Kosten.

Von Pete Smith Veröffentlicht:

NEU-ISENBURG. Als gespenstisch und anheimelnd zugleich beschreibt der Aschaffenburger Medizinjournalist Raimund Schmid die Pflege-Wohngemeinschaft, die er in Nittendorf nahe Regensburg besucht. Anheimelnd sei die Atmosphäre, da die betagten Bewohner auf gemütlichen Sesseln und Sofas gemeinsam im Wohnzimmer sitzen und sich offensichtlich wohlfühlen. Gespenstisch dagegen sei die Stille, denn die meiste Zeit über schweigen sich die dementen oder kognitiv eingeschränkten Senioren an.

Die Pflege-WG auf dem Land ist eines von zwölf Modellen, die Schmid in seinem Ratgeber „12 Wege zu guter Pflege“ beschreibt. Der Autor lässt seine Leser teilhaben am Alltag der sieben Bewohner, von denen eine an COPD leidet, eine andere an den Folgen eines Schlaganfalls und der Dritte nur noch vor sich hindämmert.

Sie alle werden rund um die Uhr von einer deutsch-russischen Pflegekraft betreut. Schmids Fazit: Die Pflege-WG ist ein durchaus günstiges Modell, das jedoch völlig ungeeignet ist für kontaktscheue Menschen, die lieber ihre Ruhe haben und sich leicht eingeengt fühlen.

Bis 2020, so schätzt der Autor, werden in Deutschland etwa 3,5 Millionen Menschen als pflegebedürftig eingestuft sein, von denen fast drei Viertel daheim betreut werden – zu zwei Dritteln von Angehörigen und zu einem Drittel von Angehörigen und Pflegediensten gemeinsam. Jeder vierte Pflegebedürftige werde derzeit im Heim versorgt – 2005 waren es noch 30 Prozent.

it dem Alter nimmt die Pflegebedürftigkeit drastisch zu: Von den 80- bis 84-Jährigen hierzulande sind 22 Prozent auf Pflege angewiesen, bei den über 90-Jährigen sind es schon 62 Prozent.

Durch die plötzliche Pflegebedürftigkeit ihrer Eltern oder Großeltern fühlen sich Angehörige meist hoffnungslos überfordert. Sind die alten Leute besser im Seniorenheim oder daheim aufgehoben? Von wem hat man bei der ambulanten Pflege mehr zu erwarten – von der örtlichen Sozialstation oder der osteuropäischen Pflegekraft? Und was kostet das alles überhaupt? Wie hoch ist der Anteil der Pflegeversicherung? Und hat man darauf überhaupt einen Anspruch?

Raimund Schmid stellt in seinem Ratgeber zwölf verschiedene Pflegemodelle vor, die er alle persönlich besucht hat. Er beschreibt deren Vor- und Nachteile, beziffert deren Kosten und schätzt ein, für wen welches Modell infrage kommt und für wen eher nicht.

Ergänzt werden die Reportagen aus der bundesdeutschen Pflegewirklichkeit durch einen Faktencheck zur Pflegemisere, einer Übersicht, wie man sich beizeiten auf den Tag X vorbereitet und welche Leistungen einem dann zustehen. Am Ende fasst der Autor zusammen, was politisch und gesellschaftlich geschehen muss, um den Herausforderungen des demografischen Wandels angemessen zu begegnen.

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