Ernährungsbericht

Deutsche Männer fallen nicht vom Fleisch

Gute und schlechte Nachrichten aus dem Ernährungsbericht: Zwar essen die Deutschen immer mehr Gemüse, aber vor allem die Männer essen noch immer zu viel Fleisch.

Christiane BadenbergVon Christiane Badenberg Veröffentlicht:

BERLIN. Weniger Alkohol, mehr Gemüse, aber immer noch zu viel Zucker und Fleisch - der Ernährungsbericht 2012 fördert ganz unterschiedliche Tendenzen in den Essgewohnheiten der Deutschen zu Tage.

Erfreulich ist zum Beispiel, dass in den Jahren 2000 bis 2011 der Konsum von Gemüse durchschnittlich um 1,1 Kilogramm gestiegen und der Alkoholkonsum gleichzeitig gesunken ist.

Im Durchschnitt haben die Deutschen im vergangenen Jahr 70ml weniger Alkohol getrunken als noch im Jahr 2000, der Bierkonsum ging sogar um zwei Liter zurück.

Der Bericht zeigt aber auch, dass die Deutschen immer noch zu viel Zucker und Fleisch verzehren.

Der Verbrauch von Saccharose sei zwischen den 1950er und 1980er Jahren deutlich gestiegen und verbleibe auf einem hohen Niveau, schreiben die Studienautoren. Der Glucoseverbrauch sei heute doppelt so hoch wie vor 20 Jahren.

Beim Fleisch langen vor allem deutsche Männer wesentlich mehr zu, als es die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt.

So liegt der Pro-Kopf-Verbrauch von Fleisch- und Wurstwaren bei durchschnittlich ein Kilogramm pro Woche, während die DGE zu 300 bis 600 Gramm rät. Frauen liegen im Durchschnitt am oberen Rand dieser Empfehlung.

Bedenklich sind die Zahlen zu Übergewicht und Adipositas. So waren laut Mikrozensus 2009 44,4 Prozent der Männer und 29,1 Prozent der Frauen präadipös. 15,7 Prozent der Männer und 13,8 Prozent der Frauen wiesen sogar eine Adipositas auf.

Der Anteil übergewichtiger Personen nahm mit steigendem Lebensalter kontinuierlich zu. In der Altersgruppe der 70- bis unter 75-Jährigen waren 73,9 Prozent der Männer und 62,5 Prozent der Frauen übergewichtig.

Die DGE erstellt seit 1969 alle vier Jahre im Auftrag der Bundesregierung eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme und Bewertung der Ernährungssituation in Deutschland.

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen