Zucker/Fett/Salz
DDG hält Schmidt-Plan für ineffektiv
BERLIN. Die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG) kritisiert die geplante Reduktionsstrategie des Bundesernährungsministeriums für Zucker, Fett und Salz in Lebensmitteln als unwirksam und unverbindlich.
So fokussierten die Pläne von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) vor allem auf freiwillige Selbstverpflichtungen der Lebensmittelindustrie, Rezepturen neu zu formulieren und so den Gehalt an Zucker, Fett und Salz zu vermindern. Es fehlten jedoch verbindliche Regeln, wie dies kontrolliert und bei Missachtung sanktioniert werden solle.
Erfahrungen mit Selbstverpflichtungen der Lebensmittelwirtschaft seien enttäuschend gewesen, so die DDG. So sei der EU-Pledge, keine Werbung für Nahrungsmittel in der Zielgruppe der Kinder unter zwölf Jahren in TV-, Print- und Onlinemedien zu betreiben, wirkungslos geblieben.
Für ineffektiv hält die DDG auch bisherige Präventionsinitiativen. Sie erreichten nicht bildungsferne untere Sozialschichten, die überproportional von Lebensstilerkrankungen wie Übergewicht und Diabetes betroffen seien. Die DDG plädiert für hohe spezielle Verbrauchssteuern, klare Kennzeichnung und Werbeverbote. (HL)