Prävention und mehr

Gesunder Schulstart an Rhein und Weser

Patenärzte begleiten in Nordrhein-Westfalen Kinder in den Schulstart. Sie sollen Angst nehmen, aber auch Aufgaben der Primärprävention stemmen. Mit dabei ist die AOK.

Ilse SchlingensiepenVon Ilse Schlingensiepen Veröffentlicht:

DÜSSELDORF. Pünktlich zum Schulbeginn können Eltern in Nordrhein eine spezielle Hotline zum Thema "gesunder Schulstart" nutzen. Das neue Angebot ist Teil des Projekts "Gesund macht Schule" der Ärztekammer Nordrhein (ÄKNo) und der AOK Rheinland/Hamburg.

Der Übergang von der Kita in die Grundschule stelle viele Familien vor besondere Herausforderungen, sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der AOK Rheinland/Hamburg Rolf Buchwitz. "Manche Kinder reagieren auf das Ungewisse und die neue Situation mit Bauchweh, Kopfschmerzen oder Unwohlsein." Darüber können sich die Eltern bei der Hotline ebenso informieren wie über die Bestandteile eines gesunden Frühstücks.

Die Ratschläge kommen von erfahrenen Patenärzten aus dem Kooperationsprogramm "Gesund macht Schule", mit dem ÄKNo und AOK seit 1997 die Gesundheitsförderung in Grundschulen unterstützen. Zurzeit betreuen rund 140 Patenärzte 300 Grundschulen – immerhin 20 Prozent der Grundschulen im Rheinland.

Die Mediziner bringen den Schülern gesundheitsbezogene Themen nahe. "In meinen Augen ist das gelebte Gesundheitsprävention", sagte die Neusser Hausärztin Dr. Raphaela Schöfmann als Patenärztin. Es macht ihr große Freude, den Kindern Themen wie gesunde Ernährung oder Hygiene auf anschauliche und erlebbare Weise näherzubringen. Man merke, dass von dem Gelernten etwas hängenbleibt, berichtete sie. "Wenn die Kinder mich sehen, erzählen sie schon mal, dass sie ein Pausenbrot aus Vollkorn dabei haben oder sich gerade gründlich die Hände gewaschen haben."

Es gehe nicht nur um die Vermittlung von Gesundheitswissen, sondern auch um die Förderung gesundheitsförderlichen Handelns, betonte Buchwitz. "Wir möchten Initiativen dieser Art ausbauen und Gesundheitskompetenz zu einem festen Bestandteil der Bildungs- und Lehrpläne von Kindertagesstätten, allgemeinbildenden Schulen sowie Weiter- und Fortbildungseinrichtungen machen."

Damit rennt er bei ÄKNo-Präsident Rudolf Henke offene Türen ein. "Wir sind dafür, dass Lehrkräfte die Möglichkeit erhalten, Gesundheitsthemen mit dem nötigen zeitlichen Umfang in den Unterricht zu integrieren, ohne mit dem Lehrplan in Konflikt zu geraten."

Diese Forderung werde von beiden Kammern unterstützt und an die Landespolitik herangetragen. Henke und sein Kollege aus Westfalen-Lippe Dr. Theodor Windhorst haben dazu gemeinsam NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) angeschrieben.

Schulische Gesundheitsförderung und der Aufbau von Gesundheitskompetenz erhöhten die Chancen für mehr Kindergesundheit und eröffneten den Weg für mehr Bildung, sagte Henke. "Mehr Bildung bedeutet höhere Lebenschancen und Zukunftsperspektiven für die Kinder."

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