Aids-Hilfe

HIV-Heimtest wird gut angenommen

Organisatoren ziehen ein dreiviertel Jahr nach dem Start des Pilotprojekts in vier bayerischen Teststellen eine positive Zwischenbilanz.

Veröffentlicht:
Ein Tropfen Blut genügt. Ein Patient macht einen Heimtest auf HIV.

Ein Tropfen Blut genügt. Ein Patient macht einen Heimtest auf HIV.

© Britta Pedersen / dpa-Zentralbild / ZB / picture alliance

BERLIN. Der Heimtest auf HIV und Geschlechtskrankheiten wird offenbar gut angenommen. Diese Bilanz zieht die Deutsche Aids-Hilfe ein dreiviertel Jahr nach dem Start des Pilotprojekts.

Mehr als 300 Nutzer hätten sich bereits beim Projekt angemeldet. Bei 6,8 Prozent der Tests wurden Chlamydien diagnostiziert, bei 4,3 eine Gonorrhoe, bei 1,8 Prozent Syphilis und bei 2,2 Prozent HIV.

51 Prozent der Nutzer gaben an, zuvor gar keine oder nur sehr unregelmäßige Tests gemacht zu haben.

55 Prozent der Nutzer des Tests sind unter 35 Jahre alt, 56 Prozent sind Männer, die Sex mit Männern haben. Ein Drittel (34 Prozent) kommt aus strukturschwachen Gebieten und kleineren Städten.

Pilotphase läuft noch bis Ende August

Interessierte können sich online anmelden und dann in vier bayerischen Teststellen in München, Nürnberg und Regensburg ein Erstgespräch mit persönlicher Beratung führen. Sie entscheiden dann selbst, ob sie das Testkit alle drei, sechs oder zwölf Monate automatisch zugesandt bekommen möchten.

Jeder Test kostet im Rahmen des Pilotprojekts 32 Euro. Die Blut- und Urinproben sowie Abstriche werden zu Hause selbst entnommen und dann ins Labor gesendet. Liegt keine Infektion vor, erhalten die Nutzer das Ergebnis per SMS. Ist das Ergebnis positiv, wird per SMS um Rückruf gebeten.

Die Pilotphase läuft noch bis Ende August. Bereits jetzt steht fest, dass es den Heimtest in Bayern auch danach geben wird. Eine Ausweitung auf andere Regionen in Deutschland wird geprüft.

Entwickelt haben das Heimtest-Konzept die Münchner Aids-Hilfe und der Dachverband Deutsche AIDS-Hilfe, ViiV Healthcare und das Labor Lademannbogen in Hamburg. (chb)

Mehr zum Thema

Risikoanalyse

Komplikation nach Hernien-Operation: Wer ist gefährdet?

Ungesunder Alkoholkonsum

Steife Leber, hohes Risiko für Leberversagen und Tod

Daten aus der UK Biobank

Fünf Lebensstilfaktoren können wohl ein Reizdarmsyndrom verhindern

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Inkretinmimetika

GLP-1: Wie aus dem kleinen Hormon ein Rockstar wird

Risikoanalyse

Komplikation nach Hernien-Operation: Wer ist gefährdet?

Lesetipps
Mehrkosten für die Entbudgetierung der hausärztlichen Versorgung seien Investition in den Erhalt der Praxen, betont Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. 

© Michael Kappeler / dpa

Kabinett winkt GVSG durch

Lauterbach macht Hausarztpraxen Mut: „Jede Leistung wird bezahlt“

Brücke zwischen zwei Steilklippen. Auf der Brücke stehen zwei Menschen.

© Usman / stock.adobe.com

Aktuelle Forschung

Antikörper – die Verkuppler der Krebsmedizin

Heiße Nächte können nicht nur nervig sein. Sie gehen auch mit einem höheren Risiko für Schlaganfälle einher, so das Ergebnis einer Studie aus München und Augsburg.

© samuel / stock.adobe.com

Studie mit Daten zu 11.000 Schlaganfällen

Tropische Nächte sind offenbar ein Risikofaktor für Schlaganfälle