Großbritannien

Johnson plant „Masern-Gipfel“

Der neue Regierungschef Johnson will Hausärzte ins Boot holen und im Herbst einen „Masern-Gipfel“ einberufen.

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Großbritannien gilt nicht mehr als masernfrei. Premier Boris Johnson will das ändern. (Archivbild)

Großbritannien gilt nicht mehr als masernfrei. Premier Boris Johnson will das ändern. (Archivbild)

© Han Yan/XinHua/dpa

LONDON. Der neue britische Premierminister Boris Johnson hat den Kampf gegen Masern zur Chefsache erklärt.

Johnson, nur wenige Wochen im Amt, äußerte sich „sehr besorgt“ angesichts der Tatsache, dass die Zahl der Masern-Erkrankungen im Königreich steigt und das Land seinen offiziellen Status als „frei von Masern“ jetzt verloren hat.

Allein im ersten Quartal 2019 wurden in Großbritannien laut Londoner Gesundheitsministerium 231 neue Masern-Erkrankungen gemeldet. Damit gilt Großbritannien laut britischen Medienberichten nicht länger als frei von Masern.

Zentrale Rolle für Hausärzte

Die Hausärzte des staatlichen britischen Gesundheitsdienstes (National Health Service, NHS) sollen offenbar eine zentrale Rolle im Kampf gegen die Infektionskrankheit bekommen.

Regierungschef Johnson sagte, die NHS-Primärärzte würden damit beauftragt, „aktiv in ihren Sprechstunden Masern-Impfungen“ zu promoten. Schwerpunktmäßig sollten Hausärzte die Eltern von Kindern kontaktieren, die noch nicht geimpft wurden.

Dazu sollen aufwendige Info-Kampagnen in den sozialen Netzwerken geschaltet werden und später in diesem Herbst möchte Johnson einen „Masern-Gipfel“ mit Pharmafirmen und Entscheidungsträgern des Gesundheitswesens abhalten.

Laut Gesundheitsministerium erhalten derzeit lediglich 87 Prozent der unter Fünfjährigen ihre zweite Impf-Dosis. Damit wird das Ziel von 95 Prozent deutlich verfehlt.

Die Tatsache, dass Neu-Premier Johnson den Kampf gegen Masern zur Chefsache deklarierte, obwohl die Regierung alle Hände voll mit den Brexit-Vorbereitungen zu tun hat, zeigt nach Einschätzung gesundheitspolitischer Beobachter, wie dringlich die Sache ist. (ast)

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