Mobilfunkmesse MWC

Erste Echtzeit-Telemed-Op findet statt

Die Augen der globalen Telemedgemeinschaft richten sich auf Barcelona: Die katalanische Hauptstadt soll der nach eigenen Angaben weltweit ersten telemedizinisch betreuten Operation unter Nutzung des neuen Mobilfunkstandards 5G die Bühne geben.

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BARCELONA. Am Mittwoch soll in Barcelona im Zuge der Mobilfunkmesse MWC die erste telemedizinisch betreute Op ohne Latenzzeit – und damit in Echtzeit – stattfinden, eingebettet in die derzeit stattfindende, weltgrößte Mobilfunkmesse MWC.

Aus den Messehallen heraus sollen spezialisierte Ärzte ihre Kollegen in der Hospital Clinic in Barcelona zwischen 11:30 Uhr und 12:30 Uhr bei einer Op über die Schulter schauen und bei Bedarf Anweisungen geben – in Echtzeit. Die neue Mobilfunktechnik weist eine äußerst niedrige Latenzzeit auf, so dass es bei der Übertragung der Bilder zu keinerlei dramatischen Verzögerung kommt.

Das Pilotprojekt trägt den Namen „Remote Surgeon“ und wurde von der Initiative 5G Barcelona angestoßen.

Barcelona soll 5G Hub werden

Das Ziel der Initiativ-Partner – mit im Boot sind die Regierung von Katalonien, der Stadtrat Barcelonas, die Initiative Mobile World Capital Barcelona, die Stiftung i2CAT, das Telecommunications Technology Center of Catalonia, die Telekomfirma Atos sowie die Polytechnische Universität Kataloniens – ist es, Barcelona zu einer digitalen 5G-Drehscheibe mit europäischer Bedeutung zu machen.

Für das mobilfunktechnische Rahmenwerk des Piloten „Remote Surgeon“ sorge der Telekommunikationsanbieter Vodafone Spain, heißt es. Die Softwareplattform „Telestration“, über die die telemedizinische Interaktion der Ärzte abgewickelt werden soll, stamme von dem Anbieter AIS Channel, der sich als Pionier für das Teletraining von Chirurgen versteht.

Fortschrittlichster OP der Welt

Wie es seitens der Initiative 5G Barcelona heißt, sei der Pilot nicht zufällig an der Hospital Clinic aufgesetzt worden. Das Haus verfüge über modernste medizintechnische Ausstattung sowie über die OP-Einrichtung „Optimus“, die als fortschrittlichste der Welt klassifiziert werde.

Innerhalb des OP habe Vodafone noch die Aufgabe, diesen „wireless“ zu gestalten, so dass die verbundenen Gerätschaften ebenfalls mit nur einer unerheblichen Latenzzeit miteinander kommunizieren könnten, der schnelle Informationsfluss in Echtzeit somit gewährleistet sei. Die Patientendaten sowie die im Zuge der Operationen gedrehten Videoaufnahmen sollen alle in einer gesicherten Cloud gespeichert werden, wie es weiter heißt.

Dr. Antonio Maria de Lacy, Direktor der gastrointestinalen Chirurgie an der Hospital Clinic, ist überzeugt, dass der neue Mobilfunkstandard 5G helfen könnte, Grenzen zu überwinden und die medizinische Ausbildung weltweit zu demokratisieren. (maw)

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