Auch Kassenärzte setzen auf die elektronische Fallakte

Ein starkes Signal gibt die KBV an die Hersteller von Praxis-EDV- und Klinik-Informationssystemen: Sie will dem Verein elektronische Fallakte beitreten.

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DÜSSELDORF (gvg). Nach der KV Nordrhein will jetzt auch die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) dem Verein elektronische Fallakte beitreten. Das ist ein weiterer wichtiger Schritt hin zu einer einrichtungsübergreifenden elektronischen Patientenakte (ePA)

Bisher herrschte in Deutschland in Sachen elektronische Patientenakten eine gewisse Anarchie. Kliniken, Ärztenetze, Industrieunternehmen und Landesinitiativen wie jene in Nordrhein-Westfalen werkelten jeweils alleine vor sich hin. Die Folge ist, dass es von Praxis-EDV-Systemen oder Klinikinformationssystemen kaum Schnittstellen zu existierenden ePA-Lösungen gibt, weil die Firmen sich weigern, diese Schnittstellen jedes Mal neu zu programmieren.

Jetzt wurden in rascher Folge mehrere Schritte unternommen, die die Situation ändern dürften. Zum einen haben die Betreiber der von den Krankenhäusern voran getriebenen elektronischen Fallakte und die Betreiber der von der Landesregierung Nordrhein-Westfalen unterstützten EPA.nrw einen Kooperationsvertrag unterschrieben. Sie wollen künftig mit einer gemeinsamen technischen Grundstruktur arbeiten.

Zum anderen, das wurde jetzt bei der Medica in Düsseldorf bekannt, will nun auch die KBV dem Verein elektronische Fallakte beitreten. Beides zusammen sind starke Signale an die Hersteller von Praxis-EDV- und Klinik-Systemen. Die Beteiligung der KBV dürfte auch für Ärztenetze, die elektronisch kommunizieren wollen, Signalwirkung haben. "Wir gehen davon aus, dass demnächst auch die gematik die elektronische Fallakte als eine Mehrwertanwendung der Telematikinfrastruktur anerkennt", so der Vorsitzende des eFA-Vereins, Volker Lowitsch vom Universitätsklinikum Aachen.

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