E-Health

Hessens Politiker sind für Erleichterungen bei Online-Behandlungen

Hessische Landtagsabgeordnete befürworten eine Lockerung des Fernbehandlungsverbots. Manche ganz grundsätzlich, manche mit Einschränkungen.

Christoph BarkewitzVon Christoph Barkewitz Veröffentlicht:

WIESBADEN. Kurz vor Beginn des Deutschen Ärztetages in Erfurt, wo das Thema auf der Tagesordnung steht, haben sich in Hessen die gesundheitspolitischen Sprecher aller im Landtag vertretenen Fraktionen für eine Lockerung des Fernbehandlungsverbots ausgesprochen.

Die SPD-Abgeordnete Dr. Daniela Sommer verwies beim Parlamentarischen Abend der Initiative Gesundheitswirtschaft Rhein-Main in ihrem Plädoyer für Erleichterungen vor allem auf Schweden, wo Patienten vom heimischen Sofa aus per Video-Schaltung einen Arzt konsultieren, sich ein E-Rezept ausstellen und die Arznei dann auch von einer Apotheke nach Hause schicken lassen könnten.

Ins Ausland blickte auch der Grünen-Abgeordnete Marcus Bocklet und zeigte sich beeindruckt von den Möglichkeiten im Frankfurter Nordwest-Krankenhaus, das im südostasiatischen Kleinstaat Brunei im Auftrag des dortigen Sultans eine neurologische Akutklinik aufgebaut hat: Patient in Brunei, Live-Diagnose per Computer aus Frankfurt.

Der FDP-Fraktionsvorsitzende René Rock spricht sich ebenso für eine Lockerung aus; nach Ansicht des Liberalen ist das Gesundheitssystem in Deutschland ohnehin "gigantisch überreguliert".

Die Ende Mai anstehende Umsetzung der EU-Datenschutzgrundverordnung bremse die Digitalisierung in der Medizin zusätzlich aus. Gerade Bedenken in Sachen Datenschutz bringen Marjana Schott von den Linken jedoch zu der Einschränkung: durchaus Erleichterungen – "aber mit Grenzen".

Für den CDU-Abgeordneten Dr. Ralf-Norbert Bartelt, selbst Dermatologe, steht fest: "Lockerung ja, Aufhebung nein." Zuerst müsse es stets einen Arztkontakt geben, dann erst könnten die technischen Möglichkeiten der Telemedizin greifen.

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